Trotz diplomatischer Spannungen und Mehrkosten bleibt der Bundesrat beim umstrittenen Kampfjet-Deal.
Das Programm Air2030 zur Erneuerung des Luftraumschutzes gerät laut news.admin.ch ins Wanken. Neben gestiegenen Bau- und Entwicklungskosten stellt auch die Uneinigkeit mit den USA über den vertraglich vereinbarten Fixpreis für die F-35A die Schweiz vor diplomatische Herausforderungen. Dennoch hält der Bundesrat am Kauf der 36 Jets fest. Parallel laufen Verhandlungen und Anpassungen für weitere Teilprojekte wie SkyView 4.0 und das Patriot-Luftverteidigungssystem.
F-35A: Festpreis sorgt für Spannungen
Die Schweiz hatte mit den USA für den F-35A-Kampfjet einen Festpreis vereinbart. Während der Bund auf dessen Gültigkeit pocht, deuten US-Stellen wie die DSCA auf eine Teuerung hin – verursacht durch Inflation und steigende Rohstoffpreise. Das VBS sieht aktuell keine rechtlichen Wege im «Foreign Military Sales»-Programm, weshalb nun eine diplomatische Lösung gesucht wird. Die USA bezifferten Mitte Juni 2025 erstmals die zusätzlichen Kosten. Ein Rückzug aus dem Vertrag ist keine Option – aus Sicherheitsgründen und wegen drohender Lücken im Luftschutz ab 2032.
Bauprojekte: Mehrkosten und neue Anforderungen
Neue Infrastrukturen für den F-35A – wie Simulatoren, Hangars und IT-Räume – verursachen bis zu 60 Millionen Franken Mehrkosten. Ursprünglich hatte der Bund 120 Millionen Franken eingeplant. Gründe für die Kostenexplosion sind gestiegene Marktpreise und strengere Sicherheitsanforderungen.
RIGI-Projekt: Flugzeugteile in der Schweiz
Um den Technologietransfer zu stärken, soll RUAG vier F-35A-Modelle in der Schweiz teilmontieren. Noch wird das Kosten-Nutzen-Verhältnis geprüft.
SkyView 4.0: Software-Projekt mit Startschwierigkeiten
Die neue Luftraumüberwachungssoftware SkyView 4.0 wird vom französischen Rüstungskonzern Thales entwickelt. Die Umsetzung gestaltet sich schwieriger als geplant. Die Komplexität der Integration auf der neuen Digitalplattform NDP wurde unterschätzt. Streitigkeiten über Vertragskosten stehen im Raum, letzte Verhandlungen stehen bevor. Immerhin verliefen erste Tests erfolgreich.
Die USA rüsten das Patriot-System um. Nutzer wie die Schweiz müssen höhere Folgekosten tragen. Das VBS prüft derzeit die Auswirkungen in Zusammenarbeit mit anderen Ländern.
IT-Sicherheit: USA fordern Prüfung
Alle IT-Systeme rund um den F-35A müssen den US-Sicherheitsvorgaben entsprechen. Dazu arbeitet eine gemeinsame Taskforce mit den USA. Ziel ist die Sicherstellung der Kompatibilität und Datenschutz-Standards.
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