Gaza-Angriff: Krankenhaus meldet neun getötete Kinder nach Einschlag in Wohngebäude einer Ärztin
Ein Luftangriff im Süden des Gazastreifens hat laut Krankenhausangaben verheerende Folgen hinterlassen: Neun von zehn Kindern einer palästinensischen Familie wurden getötet. Der Angriff traf das Wohnhaus einer Ärztin in Khan Younis. Das Nasser-Krankenhaus bestätigte mehrere Todesopfer und Verletzte, darunter den Ehemann und einen Sohn. Der Vorfall reiht sich ein in die Serie ziviler Opfer während der andauernden Kämpfe im Gazastreifen. Ein Video der Tragödie wurde von offiziellen Stellen veröffentlicht und von unabhängigen Quellen überprüft.
Seit Beginn der Eskalation im Nahen Osten nimmt die Zahl ziviler Opfer im Gazastreifen kontinuierlich zu. Besonders häufig betroffen sind dicht besiedelte Wohngebiete, in denen militärische und zivile Strukturen räumlich kaum zu trennen sind. Die israelischen Streitkräfte führen seit Monaten Luftangriffe auf Ziele im Gazastreifen durch, mit dem erklärten Ziel, militante Strukturen der Hamas auszuschalten. Internationale Organisationen und Medien berichten regelmässig über hohe zivile Verluste und warnen vor einer humanitären Katastrophe.
Der Gazastreifen zählt zu den am dichtesten besiedelten Gebieten der Welt. Zahlreiche Wohngebäude wurden in den vergangenen Monaten zerstört oder schwer beschädigt. Der Zugang zu medizinischer Versorgung, Wasser, Strom und Grundversorgung ist stark eingeschränkt.
Laut ansa.it traf ein israelischer Luftangriff am Freitag das Wohnhaus der Ärztin Dr. Alaa al-Najjar in Khan Younis. Dabei wurden neun ihrer zehn Kinder getötet. Nur ein Sohn überlebte schwer verletzt – er wurde im Nasser-Krankenhaus notoperiert. Auch der Ehemann der Ärztin erlitt Verletzungen. Ein britischer Chirurg, der derzeit im Krankenhaus tätig ist, bestätigte die Behandlung des Jungen. Ein von der BBC verifiziertes Video zeigt Bilder von schwer verbrannten Leichen, die aus den Trümmern geborgen wurden.
Der Angriff ereignete sich in einem zivilen Wohnviertel. Die genaue Zielsetzung des Angriffs wurde von israelischer Seite bislang nicht öffentlich kommentiert. Der Fall wird international beobachtet, da er erneut die Frage nach der Verhältnismässigkeit militärischer Einsätze im urbanen Raum aufwirft.
Das Gesundheitssystem im Gazastreifen steht unter extremer Belastung. Laut dem von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium sind Hunderte medizinischer Einrichtungen beschädigt oder nicht mehr funktionsfähig. Die Versorgung Verwundeter erfolgt oft unter Notbedingungen. In vielen Krankenhäusern fehlen Strom, Medikamente und sauberes Wasser.
Internationale Organisationen fordern wiederholt Schutzmassnahmen für medizinische Einrichtungen und Wohngebiete. Der Fall Khan Younis könnte Auswirkungen auf laufende diplomatische Bemühungen haben. Mehrere UN-Organisationen fordern eine sofortige Untersuchung und den Schutz der Zivilbevölkerung gemäss internationalem Recht.
Zivilpersonen, insbesondere Frauen und Kinder, sind in Gaza überdurchschnittlich von Angriffen betroffen. Die Zerstörung ganzer Familien innerhalb eines Moments führt zu tiefgreifender Traumatisierung. Viele Menschen leben seit Wochen in Notunterkünften oder behelfsmässigen Schutzräumen. Schulen, Moscheen und Krankenhäuser dienen vielerorts als Sammelunterkünfte.
Der Luftangriff auf das Haus einer Ärztin in Khan Younis, bei dem neun Kinder getötet wurden, steht exemplarisch für das Leid der Zivilbevölkerung im Gazastreifen. Die Umstände des Angriffs werfen erneut Fragen zur militärischen Taktik, zur Zielauswahl und zum Schutz von Nichtkombattanten auf. Solche Vorfälle verschärfen die humanitäre Notlage vor Ort und verstärken die internationale Kritik am Verlauf der militärischen Operationen.
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