Wer zahlt die Twint-Gebühren?


Smartphone mit geöffneter Twint-App an einem Marktstand

Beim Bezahlen mit Twint fallen Gebühren an – doch wer trägt sie wirklich?

Twint hat sich in der Schweiz als beliebtes Zahlungsmittel etabliert – ob am Marktstand, im Online-Shop oder beim Coiffeur. Doch mit der Bequemlichkeit kommen auch Gebühren. Viele Nutzerinnen und Nutzer fragen sich: Wer bezahlt diese Kosten eigentlich? Und wie funktioniert das System im Hintergrund genau? Ein Blick hinter die Kulissen der Schweizer Bezahl-App.

Twint wurde 2014 von PostFinance ins Leben gerufen und ist heute ein Gemeinschaftsprojekt mehrerer Schweizer Banken. Ziel war es, eine heimische Alternative zu internationalen Bezahldiensten wie Apple Pay oder Google Pay zu schaffen. Mit mittlerweile über fünf Millionen aktiven Nutzerinnen und Nutzern ist Twint ein integraler Bestandteil des Schweizer Zahlungsverkehrs geworden. Technisch basiert Twint auf der Verknüpfung mit dem Bankkonto oder einer Kreditkarte – Zahlungen erfolgen in Echtzeit.

In der Praxis ist Twint nicht nur bei Privatpersonen beliebt, sondern auch im lokalen Gewerbe. Vom Bauernhofladen bis zum Restaurant akzeptieren immer mehr Betriebe Twint. Dabei entstehen Gebühren, insbesondere für Händler: Diese zahlen je nach Anbieter zwischen 1,3 % und 1,7 % pro Transaktion – ähnlich wie bei Kreditkartenzahlungen. Für Konsumentinnen und Konsumenten hingegen ist Twint in der Regel kostenlos, sofern keine Kreditkarte hinterlegt ist, bei der zusätzliche Gebühren anfallen können.

Ein oft übersehener Punkt: Auch Peer-to-Peer-Zahlungen – also Überweisungen von Person zu Person – sind in der Regel gebührenfrei. Anders sieht es aus, wenn Unternehmen Twint als Spendenkanal oder Ticketlösung nutzen: Hier kommen individuelle Gebührenmodelle zum Tragen. Gemäss Angaben von Twint profitieren Händler von tieferen Gebühren, wenn sie direkt über ihre Bank angebunden sind. Die Kosten für die Infrastruktur – etwa das Backend für Transaktionen oder die Sicherheitssysteme – tragen Banken und Twint gemeinsam.

Twint bietet Komfort, Schnelligkeit und Schweizer Datensicherheit – doch diese Leistungen haben ihren Preis. Während Endkundinnen meist kostenlos profitieren, zahlen Händler die Zeche. Das System funktioniert, solange die Balance stimmt: zwischen Angebot, Nachfrage und Gebührenmodell. Für Konsumenten lohnt sich ein Blick hinter die Kulissen, um die digitale Zahlung bewusster zu nutzen. Und für Betriebe heisst es abwägen: Zwischen Service und Kosten.

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