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Forschende haben im Rahmen des EU-Projekts „Beyond EPICA – Oldest Ice“ aus einer Tiefe von 2.800 Meter einen Eiskern entnommen. Dies liefert die älteste kontinuierliche Klimaaufzeichnung der Erde.
Ein internationales Forschungsteam hat in der Antarktis das Grundgestein unter dem Eisschild erreicht und einen Eiskern entnommen, der mehr als 1,2 Millionen Jahre alt ist. Dies markiert einen bahnbrechenden Moment für die Klimaforschung. Das Projekt, das vom Institut für Polarwissenschaften des Nationalen Forschungsrats Italiens koordiniert wird, zielt darauf ab, Rätsel über vergangene Klima- und Treibhausgaszyklen zu lösen.
Die Universität Bern spielte dabei eine zentrale Rolle.
Einzigartige Erkenntnisse über das Klima
Der entnommene Eiskern enthält unberührte Luftproben, die bis zu 1,2 Millionen Jahre alt sind. Diese ermöglichen Einblicke in die Klimageschichte der Erde und liefern Daten zu atmosphärischen Temperaturen und Treibhausgasen. Mit hochmodernen Analyseverfahren wird erwartet, dass die Ergebnisse unser Verständnis des Klimasystems grundlegend erweitern.
Komplexe Herausforderungen und modernste Technologie
Die Wahl des Bohrstandorts erforderte jahrelange Modellierung und den Einsatz von Radio-Echolot-Technologien. Der Forschungsleiter Prof. Frank Wilhelms erklärte, dass die Eisaufzeichnungen genau im prognostizierten Bereich zwischen 2.426 und 2.490 Metern Tiefe gefunden wurden.
Transport und Analyse in Europa
Die entnommenen Eiskerne werden unter strikter Einhaltung der Kühlkette nach Europa transportiert. Die Universität Bern wird eine führende Rolle bei der Analyse spielen, insbesondere bei der Untersuchung von Treibhausgasen und Aerosolen.
Bedeutung für die Klimawissenschaft
Das Projekt wird entscheidende Fragen zur Verlangsamung der Gletscherzyklen im mittleren Pleistozän klären und bietet beispiellose Einblicke in den Zusammenhang zwischen dem Kohlenstoffzyklus und globalen Temperaturveränderungen.