Bundesamt eröffnet Verfahren gegen SRG wegen Champions-League-Übertragung auf SRF Info


Albert Rösti (Bild: Cyril Zingaro (Keystone))

Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) hat ein Verfahren gegen die SRG eröffnet. Grund ist die Übertragung eines Champions-League-Spiels ohne Schweizer Beteiligung auf dem Wiederholungskanal SRF Info. Es wird geprüft, ob die SRG damit gegen ihre Konzession verstossen hat.

Hintergrund und Vorwurf des Verfahrens
Am Schweizer Sender SRF Info, der hauptsächlich Wiederholungen und nationale Ereignisse überträgt, wurde ein Champions-League-Spiel zwischen Roter Stern Belgrad und Bodø/Glimt aus Norwegen ausgestrahlt. Da kein Schweizer Team beteiligt war, prüft das Bakom nun, ob dies als Verstoss gegen die Konzession gilt. Die Konzession erlaubt nur Liveübertragungen, wenn es sich um ein «Ereignis von nationaler Bedeutung» handelt.

Debatte um «nationale Bedeutung»
Die Definition eines «Ereignisses von nationaler Bedeutung» ist ein zentraler Punkt im Verfahren. Das Bakom sieht Klärungsbedarf, während die SRG argumentiert, dass nationale Bedeutung nicht zwingend einen direkten Schweizbezug erfordert und es sich auch um internationale Ereignisse handeln könne. Die SRG wird Gelegenheit haben, sich zu den offenen Fragen und Vorwürfen zu äussern.

Marktanteil und Kritik privater Medien
Private Medien kritisieren die SRG seit Langem und werfen ihr vor, mit Übertragungen internationaler Events bewusst Marktanteile zu gewinnen, die eigentlich nicht zur Konzession passen. Sollte das Bakom einen Verstoss feststellen, könnte die SRG dazu verpflichtet werden, Massnahmen zu ergreifen, um zukünftige Konzessionsverstösse zu vermeiden.

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