Jedes Jahr erleiden vier bis zehn von 100’000 Kindern einen Schlaganfall. Am 29. Oktober, dem Tag des Schlaganfalls, wird auf diese oft unbekannte Gefahr hingewiesen. Frühzeitiges Erkennen der Symptome kann lebensrettend sein.
Schlaganfälle werden oft als ein Problem älterer Menschen wahrgenommen. Doch jedes Jahr trifft es auch Kinder und Jugendliche. Durchschnittlich erleiden vier bis zehn von 100’000 Kindern einen Schlaganfall. Für etwa zehn Prozent dieser Betroffenen endet der Vorfall tödlich. Häufig bleiben bei Überlebenden bleibende Schäden wie Lähmungen oder Epilepsie zurück, und nur ein Drittel der Betroffenen erholt sich vollständig.
Symptome erkennen – schnelles Handeln ist entscheidend
Ein Schlaganfall entsteht meist durch ein Blutgerinnsel im Gehirn, seltener durch eine Hirnblutung. In beiden Fällen wird die Blut- und Sauerstoffzufuhr zum Gehirn unterbrochen, was ohne rasche medizinische Hilfe zu irreparablen Schäden führt. Pro Minute sterben etwa 1,9 Millionen Nervenzellen ab. Dies macht eine schnelle Reaktion innerhalb der ersten zwei Stunden nach dem Vorfall entscheidend.
Zu den häufigsten Symptomen eines Schlaganfalls bei Kindern gehören:
- Akute halbseitige Lähmungen
- Epileptische Anfälle
- Plötzliche Sehstörungen
- Sprach- und Bewegungsprobleme
Begleitende Anzeichen können starke Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit sein. Auch wenn die Symptome vorübergehend sind, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.
Manuels Geschichte: Ein Schlaganfall im Jugendalter
Manuel Krieg war ein gesunder und sportlicher Gymnasiast, als er im Alter von 18 Jahren einen Hirnschlag erlitt. Alles begann nach einem Zwischenfall beim Fussball, der ihm Schwindel und Übelkeit bereitete. Eine Woche später verlor er das Bewusstsein. Die Diagnose Schlaganfall kam überraschend, da man bei jungen Menschen oft nicht sofort daran denkt.
Manuel hat sich nach langer Rehabilitation zurück ins Leben gekämpft, obwohl die Folgen der Aphasie – eine Sprachstörung – bis heute bestehen. Mit Unterstützung seiner Familie und grossem Durchhaltevermögen hat er zwei Ausbildungen abgeschlossen und arbeitet nun als Mediamatiker. Seine Botschaft an andere junge Menschen mit ähnlichen Schicksalsschlägen: „Gebt nicht auf. Es ist wichtig, Hoffnung zu haben und die eigene Stärke zu finden.“
Wie lässt sich ein Schlaganfall bei Kindern verhindern?
Die Ursachen für Schlaganfälle bei Kindern sind vielfältig und oft nicht eindeutig. Angeborene Herzerkrankungen, genetische Anomalien oder Verletzungen können mögliche Auslöser sein. Doch auch ohne bekannte Risikofaktoren kann es zu einem Schlaganfall kommen. Daher ist es umso wichtiger, Eltern und Erzieher über die Warnzeichen zu informieren, damit im Ernstfall schnell reagiert werden kann.
Schweizerische Hirnliga: Unterstützung für Betroffene und Forschung
Die Schweizerische Hirnliga setzt sich für die Förderung der Hirnforschung und die Aufklärung der Bevölkerung ein. Die Organisation wurde 1995 gegründet und verfolgt das Ziel, das Wissen um die Gesunderhaltung des Gehirns zu verbreiten und die Forschung in diesem Bereich zu stärken. Weitere Informationen finden Sie unter www.hirnliga.ch.
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