Seit Donnerstagmorgen, dem 5. September 2024, ist das Saastal nach einem schweren Murgang von der Aussenwelt abgeschnitten. Die Kantonsstrasse, die das Tal verbindet, wurde durch den Erdrutsch blockiert, sodass über 2200 Touristen im Wallis festsitzen. Die Aufräumarbeiten laufen, doch die Strasse bleibt mindestens bis Sonntag gesperrt.
Erdrutsch sorgt für Chaos im Wallis
Heftige Regenfälle im Oberwallis lösten den Murgang aus, der die Hauptverbindung ins Saastal verschüttete. Die örtlichen Behörden bestätigten, dass die Strasse voraussichtlich bis Sonntag unpassierbar bleibt. Der regionale Führungsstab wird weitere Informationen bereitstellen, sobald die Situation genauer beurteilt werden kann.
Touristen festsitzend – Helikopterflüge nur für Arbeiter
Simon Bumann, Mediensprecher des regionalen Führungsstabs, erklärte, dass sich die meisten Touristen im Saastal aus der Schweiz, den Benelux-Ländern und Deutschland zusammensetzen. Derzeit sind Flüge nur für Arbeiter und Angestellte möglich. Der Kanton arbeitet mit dem Bundesamt für Zivilluftfahrt daran, Helikopterflüge auch für Touristen zu ermöglichen. Einige Arbeitskräfte wurden bereits am Donnerstag ausgeflogen.
Hoteliers fürchten Auswirkungen auf Herbstsaison
Für die Hoteliers im Saastal kommt der Erdrutsch zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Klaus Habegger, Chef des Fünfsternehotels Walliserhof in Saas-Fee, sorgt sich um einen Buchungseinbruch zur bevorstehenden Herbstsaison. „Es ist das vierte Mal, dass wir von der Aussenwelt abgeschnitten sind,“ sagte er und hofft, dass die Schweizer Gäste weiterhin ihre Solidarität zeigen und in die Region zurückkehren, sobald die Straße wieder freigegeben ist.
Genussmeile in Saas-Fee abgesagt
Ein besonders bitterer Rückschlag ist die Absage der geplanten Genussmeile am Sonntag. Bei diesem beliebten Event hätten Hoteliers und Gastronomen entlang der Dorfstrasse kulinarische Köstlichkeiten angeboten. Aufgrund der Sperrung können viele Gäste das Wochenende nicht in Saas-Fee verbringen. Habegger plant, den betroffenen Gästen Gutscheine anzubieten und jenen, die aufgrund der Situation länger bleiben, ermässigte Preise zu gewähren. Ein Ersatzprogramm mit Aktivitäten wie einer Segway-Tour soll die Wartezeit versüssen.