Selbst bei Hochwasser stammt das Wasser in Alpenflüssen meist aus unterirdischen Quellen. (Bild: Pixabay)

Eine neue Studie zeigt, dass das meiste Wasser in Alpenflüssen älter als einen Monat ist, selbst bei Regen und Hochwasser.

Alpenflüsse: Wasser ist überraschend alt

Eine aktuelle Analyse eines schweizerisch-österreichischen Forschungsteams hat ergeben, dass der überwiegende Teil des Wassers in Alpenflüssen erstaunlich alt ist. Frisches Regenwasser macht nur einen geringen Anteil des Wassers in diesen Flüssen aus. Nach der Studie, die im Fachjournal Hydrology and Earth System Sciences veröffentlicht wurde, stammt etwa 93 Prozent des Wassers in den Alpenflüssen aus Quellen, die älter als einen Monat sind.

Woher kommt das Wasser in den Alpenflüssen?

Das Wasser in den Gebirgsflüssen der Alpen stammt hauptsächlich aus unterirdischen Wasserreserven, also aus Wasser, das in Böden und im Grundwasser gespeichert ist. Diese Erkenntnis ist entscheidend, um das Gefährdungspotenzial von Wasserressourcen in alpinen Regionen besser einschätzen zu können. Besonders in Zeiten des Klimawandels ist das Wissen über die Wasserressourcen und deren Herkunft von grosser Bedeutung.

Auch Hochwasser bringt kaum frisches Wasser

Selbst bei Hochwasserereignissen, die häufig mit intensiven Regenfällen einhergehen, ist der Anteil des frischen Wassers in den Flüssen erstaunlich gering. Laut der Studie beträgt der Anteil von Wasser, das älter als einen Monat ist, selbst bei Hochwasser noch über 70 Prozent. Dies liegt daran, dass bei starkem Regenfall das bereits gespeicherte Wasser durch das nachströmende Regen- oder Schmelzwasser verdrängt und in die Flüsse geleitet wird.

Wissenschaftliche Methoden zur Altersbestimmung

Das Alter des Wassers wird durch moderne wissenschaftliche Methoden bestimmt, insbesondere durch die Analyse der stabilen Isotope, die im Wasser enthalten sind. Für diese Studie hat das Team um Marius Floriancic von der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich und Christine Stumpp von der Universität für Bodenkultur (Boku) Wien auf mehrjährige Isotopenanalysen von Regen- und Flusswasser zurückgegriffen. In der Schweiz wurden unter anderem die Flüsse Aare, Rhone, Sense und Sitter untersucht.

Die mobile Version verlassen