Der Erdrutsch vor einem Jahr in Schwanden (Bild: The Stormchaser)

Rund ein Jahr nach den verheerenden Erdrutschen in Schwanden GL steht fest: 46 Personen müssen ihr Zuhause dauerhaft verlassen, während 25 weitere ihren Arbeitsplatz verloren haben.

Ein Jahr nach den Erdrutschen: Eine Gemeinde kämpft um den Wiederaufbau

Am 29. August 2023 verwandelte sich die idyllische Gemeinde Schwanden GL in ein Katastrophengebiet. Zwei massive Erdrutsche rissen insgesamt 30’000 Kubikmeter Schlamm mit sich und zerstörten zahlreiche Häuser. Glücklicherweise wurde niemand verletzt, da das Wohngebiet bereits am Vorabend evakuiert worden war. Heute, ein Jahr nach der Katastrophe, ist die Bilanz ernüchternd: 46 Personen können nicht in ihre Häuser zurückkehren, und weitere 20 warten noch immer darauf, ob sie in ihre stark beschädigten Häuser zurückkehren können.

Aufräumarbeiten und Schutzmaßnahmen laufen auf Hochtouren

Die Gemeinde Glarus Süd hat die ersten zerstörten Gebäude bereits abgerissen und arbeitet intensiv am Bau eines 6,5 Meter hohen Schutzdamms, um die verbleibenden Häuser vor weiteren Erdrutschen zu schützen. Doch die Gefahr ist noch nicht gebannt: Es drohen weitere 60’000 Kubikmeter Material, die in die Tiefe rutschen könnten. „Dieser Hang ist alles andere als stabil“, erklärte ein Gemeindevertreter beim Rundgang durch das Schadensgebiet.

Eine Gemeinde steht vor enormen Herausforderungen

Die Kosten für den Wiederaufbau sind enorm. Allein die Gemeinde Glarus Süd rechnet mit Bruttokosten von rund 18 Millionen Franken, wobei die Gesamtschadenssumme im zweistelligen Millionenbereich liegt. Es ist eines der teuersten Einzelereignisse in der Schweiz. Trotz der Herausforderungen haben sich bisher 1,2 Millionen Franken an Spenden angesammelt, wovon rund zehn Prozent bereits an die Betroffenen ausbezahlt wurden.

Zukunftspläne: Hoffnung und Wiederaufbau

Bis Ende 2025 sollen die Schutzbauten fertiggestellt sein, und bis zum Sommer 2026 ist eine neue Erschließungsstraße ins Niederental geplant. Trotz der Herausforderungen bleibt die Gemeinde optimistisch und arbeitet unermüdlich daran, das Leben in Schwanden wieder zu normalisieren.