Der 1983 erschienene Song „Sonderzug nach Pankow“ von Udo Lindenberg wird bei einem Konzert in Berlin ohne das Wort „Oberindianer“ gesungen, da es als diskriminierend und rassistisch wahrgenommen wird.
Entscheidung der Stiftung Humboldt Forum
Die Stiftung Humboldt Forum bestätigte gegenüber „bild.de“, dass das Wort nach Diskussionen mit den Chören und der künstlerischen Leitung gestrichen wird. „Das Wort wird von vielen indigenen Menschen und Besuchern als diskriminierend wahrgenommen. Diese Sichtweise nehmen wir ernst“, so die Stiftung. Ziel sei es, respektvoll mit Sprache und Bildern umzugehen, besonders angesichts der historischen Konnotationen, die im Begriff mitschwingen.
Der historische Kontext und die Kolonisierungsgeschichte
Obwohl das Wort ursprünglich eine satirische Anspielung auf Erich Honecker war, erinnert die Stiftung an die lange Gewaltgeschichte der Kolonisierung und die damit verbundenen Stereotype gegenüber indigenen Bevölkerungsgruppen. Die Entscheidung fällt im Vorfeld der Konzerte „Vielstimmig 2024“ im November, bei denen Berliner Chöre Lieder von Künstlern wie Hanns Eisler und Udo Lindenberg aufführen.
Zensur in der DDR und Lindenbergs Hotel-Residenz
Es ist nicht das erste Mal, dass „Sonderzug nach Pankow“ zensiert wird. Bereits 1983 durfte Lindenberg den Song bei einem Konzert in der DDR nicht singen. Lindenberg, der für seine kritischen Aussagen bekannt ist, äusserte sich zuletzt auch gegen rassistische Tendenzen in Deutschland.
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