Wildcampen ist in der Schweiz grundsätzlich erlaubt – aber nur unter bestimmten Bedingungen und Orten.
Die Schweiz lockt mit atemberaubenden Landschaften und scheinbar endlosen Weiten – perfekt für Naturfreunde. Doch wer denkt, er könne sein Zelt einfach irgendwo aufschlagen, liegt falsch. Wildcampen ist in der Schweiz nicht grundsätzlich verboten, aber stark reglementiert. Je nach Kanton, Gemeinde und Art des Gebiets gelten unterschiedliche Regeln. Wer im Freien übernachten will, sollte sich gut informieren – sonst drohen Bussen.
Wildcamping bedeutet das Übernachten in der freien Natur ausserhalb offizieller Campingplätze – sei es im Zelt, Biwak oder Camper. In der Schweiz gilt: Es gibt kein einheitliches Bundesgesetz, das Wildcampen regelt. Die Zuständigkeit liegt bei Kantonen, Gemeinden oder Grundeigentümern. Während einige Regionen Wildcamping dulden oder sogar fördern, verbieten andere das Zelten ausserhalb markierter Plätze vollständig – insbesondere im Alpenraum, in Naturschutzgebieten oder Tourismusregionen.
Aktuelle Lage
Besonders in den letzten Jahren – durch Corona, Vanlife-Trend und soziale Medien – hat das Wildcampen stark zugenommen. Das führt zu Problemen: Müll, Lärmbelästigung, Wildtiere in Gefahr. Deshalb greifen immer mehr Gemeinden durch. Die Kantone Graubünden, Wallis und Bern haben klare Zonen definiert, in denen Wildcamping verboten ist. In Nationalparks oder Wildruhezonen ist es streng untersagt. Auch das Übernachten im Auto kann als Wildcampen gelten – abhängig vom Ort.
Massnahmen
Wer sich nicht an die Regeln hält, riskiert eine Busse – teilweise mehrere Hundert Franken. Auch kann die Polizei ein sofortiges Entfernen vom Ort verlangen. Viele Kantone setzen daher auf Aufklärung: mit Informationsschildern, Onlinekarten und Flyern für Touristen. Gleichzeitig entstehen immer mehr sogenannte „Trekking-Plätze“ oder offizielle Biwak-Zonen, in denen das legale Zelten unter einfachen Bedingungen erlaubt ist. Auch Plattformen wie „Nomady“ helfen dabei, legale Stellplätze zu finden.
Öffentlichkeit
Die Diskussion um Wildcamping spaltet die Meinungen: Naturfreunde fordern mehr Freiheit, Naturschutzorganisationen warnen vor Rücksichtslosigkeit. Viele Gemeinden wünschen sich eine schweizweite Regelung, um klare Verhältnisse zu schaffen. Der Schweizer Alpen-Club (SAC) empfiehlt, nur oberhalb der Baumgrenze und mit Einverständnis der Grundeigentümer zu übernachten – und nur für eine Nacht. Öffentlichkeitsarbeit und Rücksicht sind der Schlüssel für ein respektvolles Miteinander.
Wildcampen in der Schweiz ist möglich – aber nicht grenzenlos. Wer die Natur liebt, sollte sie schützen und respektieren. Informiere dich vorher, halte dich an lokale Regeln, hinterlasse keinen Abfall – und geniesse die Nacht unter den Sternen im Einklang mit der Natur.
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