Die riesigen Waldbrände in Kanada sorgen erneut für dicke Luft – wortwörtlich. Millionen Tonnen Feinstaub werden vom Wind über tausende Kilometer getragen – bis nach Europa. Doch während Meteorologen und Behörden warnen, nutzen Verschwörungsideologen die Rauchwolken für ihre Zwecke: Chemtrails, Geoengineering und Weltuntergang – einmal mehr blüht die Fantasie im Netz.
Was ist wirklich passiert?
Seit Anfang Juni brennen in mehreren Provinzen Kanadas gigantische Waldflächen. Laut offiziellen Angaben wurden bereits über 3 Millionen Hektar Wald zerstört. Der dabei entstehende Rauch steigt kilometerhoch auf und erreicht mit dem Jetstream auch Europa. Feinstaub, CO₂ und andere Schadstoffe sorgen auch hier für trübe Sicht, gesundheitliche Warnungen – und Diskussionen.
Was Verschwörungstheoretiker daraus machen
In einschlägigen Telegram-Kanälen und Kommentaren auf sozialen Netzwerken ist schnell von „künstlichen Rauchwolken“ und „Chemtrails“ die Rede. Es sei kein normaler Brand, sondern ein „Ablenkungsmanöver“ oder gar ein Beweis für „Wetterkontrolle“. Fakten werden ignoriert, Bilder manipuliert oder aus dem Kontext gerissen. Besonders beliebt: Videos von orangefarbenem Himmel in den USA – als „Beweis“ für geheime Experimente.
Warum das gefährlich ist
Solche Erzählungen verharmlosen nicht nur die realen Gefahren der Brände – sie verbreiten aktiv Desinformation, untergraben das Vertrauen in Behörden und lenken vom eigentlichen Problem ab: dem Klimawandel, der solche Brände häufiger und heftiger macht. Experten warnen: „Das Internet ist nicht das Feindbild, sondern der Verstärker.“
Was du tun kannst
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Wetterdaten & Luftqualität nur bei offiziellen Quellen prüfen (z. B. MeteoSchweiz, Copernicus)
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Keine Verschwörungsvideos teilen – auch nicht zur „Diskussion“
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Kritisch bleiben, auch bei emotionalen Inhalten
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