Der berüchtigte Menschenhändler Bija wurde in Tripolis in seinem Auto erschossen. (Bild: Ansa)

Kairo, 02. September 2024 – Abdurahman Al Milad, bekannt als „Bija“, einer der berüchtigtsten Menschenhändler in Libyen und ehemaliger Kommandeur der libyschen Marineakademie, wurde gestern am späten Nachmittag von bewaffneten Männern in Tripolis getötet. Bija sass in einem weissen Toyota, als eine Salve von Kugeln auf das Fahrzeug abgefeuert wurde. Der Vorfall ereignete sich in der Gegend von Janzur, etwa 20 Kilometer westlich des Zentrums der libyschen Hauptstadt.

Unklare Motive für die Ermordung

Die Hintergründe der Tötung bleiben unklar, doch Bija war eine international bekannte Figur. Die Vereinten Nationen und der Internationale Gerichtshof in Den Haag hatten ihn als einen der Hauptverantwortlichen für den Schmuggel von Migranten aus Libyen auf der Route nach Italien bezeichnet. Trotz seiner kriminellen Vergangenheit war Bija später zum Chef der Küstenwache von Zawiya ernannt worden, einem der Hauptpunkte für Migranten, die nach Europa flüchten.

International berüchtigt für Brutalität

Bija erlangte 2017 internationale Berühmtheit durch seine gewalttätigen Methoden gegen Migranten und seine Verstrickung in Schmuggeloperationen der „Nasr-Brigade“ des Stammes der Awlad Buhmira. Im Oktober 2020 war er nach einer kurzen Haftzeit verhaftet worden, wurde aber 2021 erneut eingesetzt, um neue Offiziere der libyschen Küstenwache auszubilden. Die UN hatte ihn als einen der brutalsten Menschenhändler in Libyen beschrieben, der in Gefangenenlagern über Leben und Tod entschied und für das Ertrinken Dutzender Menschen verantwortlich gemacht wurde.

Internationale Sanktionen und Haftbefehle

Bija stand seit Juni 2018 auf der Sanktionsliste des UN-Sicherheitsrates wegen Menschenhandels und Treibstoffschmuggels. Zudem war er Gegenstand eines Interpol-Bulletins und eines Haftbefehls der Staatsanwaltschaft von Tripolis aus dem Jahr 2019.