Polarlichter über der Schweiz

Ein gewaltiger Sonnensturm der Klasse G4 und G5 traf am letzten Wochenende auf die Erde und sorgte so auch in unseren Breitengraden für Polarlichter am Nachthimmel. Die sogenannte Aurora Borealis ist normalerweise nur in den nördlichsten und südlichsten Breitengraden zu sehen.

In der Nacht vom Freitag, den. 10 Mai 2024 auf Samstag 11. Mai 2024 konnte man das Spektakel Europaweit am Nachthimmel beobachten. Dabei waren fast alle Farben wie Rot, Violett, Grün und sogar Blau zu bestaunen. Sogar in Spanien oder Sizilien konnte man die Nordlichter auch mit blossem Auge bestaunen. Der letzte bekannte grössere Sonnensturm fand im Jahr 2003 statt. Das aktuelle Ereignis übertraf jedoch alle bisher aufgezeichneten Stürme in unseren Breitengraden.

Unsere Sonne besitzt – wie die Erde – auch ein Magnetfeld welches sich alle 11 Jahre verändert. Derzeit verstärkt sich das Magnetfeld gerade im Zyklus zum Maximum. Dieses wird voraussichtlich im August 2025 erreicht. Daher kann es zukünftig immer wieder zu vielfachen Sonneneruptionen und Stürme kommen. Sind diese auch direkt Erdgerichtet, werden wir auch zukünftig noch Polarlichter in der Schweiz zu sehen bekommen.

Wie entstehen die verschiedenen Farben und die Polarlichter?

Die Polarlichter, auch als Aurora Borealis oder Aurora Australis bekannt, entstehen durch die Interaktion geladener Sonnenpartikel mit der Erdatmosphäre. Diese Partikel, die während koronaler Massenauswürfe von der Sonne ausgestoßen werden, treffen etwa einen Tag später auf das Magnetfeld der Erde. Dort werden sie von diesem abgelenkt und die Erdoberfläche wird vor direkter Einwirkung geschützt. Doch innerhalb der Magnetosphäre geraten sie in Unruhe und werden zur Atmosphäre hin umgelenkt.

In der Atmosphäre kollidieren die geladenen Teilchen dann mit den Molekülen, vor allem Stickstoff- und Sauerstoffatomen. Diese Kollisionen regen die Atome an, und wenn sie in ihren Grundzustand zurückkehren, senden sie Licht aus. Dieses ausgesendete Licht ist für die faszinierenden Farben der Polarlichter verantwortlich.

Die Farbtöne der Aurora entstehen durch spezifische Übergänge angeregter Atome. In der Regel sind Rot und Grün die vorherrschenden Farben, obwohl es auch andere Farbvarianten gibt. Die präzisen Wellenlängen des ausgesendeten Lichts lassen sich durch Spektrallinien bestimmen. Bei der Aurora sind diese Linien auf Übergänge zurückzuführen, die durch Quadrupolübergänge der Phosphoreszenz entstehen.

Folglich ein paar Eindrücke von den letzten Nächten:

Das folgende Video von „The Stormchaser“ zeigt im Zeitraffer eindrücklich die Bewegung der „tanzenden Lichter“:

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