VIER PFOTEN ruft zur Rücksicht auf – konkrete Tipps für Haustiere, Wildtiere und Nutztiere am Nationalfeiertag
Während sich die Schweiz auf den Nationalfeiertag vorbereitet, wächst bei vielen Menschen nicht nur die Vorfreude, sondern auch die Sorge – insbesondere unter Tierfreunden. Denn das traditionelle Feuerwerk ist für zahllose Haus-, Wild- und sogenannte Nutztiere eine Tortur. Die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN mahnt zur Rücksichtnahme und gibt Empfehlungen, wie sich der Stress für Tiere am 1. August deutlich verringern lässt.
Haus- und Kleintiere: Schockmomente vermeiden
Für Hunde, Katzen, Kaninchen und andere Haustiere kann Feuerwerkslärm beängstigende Folgen haben – von Panikattacken über Fluchtversuche bis hin zu Verletzungen. Yasmine Wenk, Kampagnen-Koordinatorin bei VIER PFOTEN, rät:
- Ruhe bewahren und den Tieren Sicherheit vermitteln
- Katzen nicht ins Freie lassen – Flucht- und Unfallgefahr
- Räume abdunkeln und Radio oder Fernseher einschalten
- Rückzugsorte schaffen – zum Beispiel unter dem Bett oder in einer Höhle
- Kleintiere (Meerschweinchen, Kaninchen) vor Licht- und Geräuschreizen schützen und gegebenenfalls ins Haus holen
- Tierärztlich abgestimmte Beruhigungsmittel nur nach Rücksprache verwenden
- Gassigehen frühzeitig erledigen und Leinenpflicht bei Hunden beachten
- Reisen in ruhigere Regionen erwägen – Arosa zum Beispiel verbietet Grossfeuerwerke seit 2018
Besondere Leckerlis oder das bewusste Ignorieren des Lärms können ebenfalls helfen, Hunden positive Assoziationen zu vermitteln.
Wild- und Nutztiere: Unsichtbares Leid im Hintergrund
Auch Wildtiere wie Rehe oder Hasen geraten bei Explosionen in Panik – oft mit tödlichen Folgen. «Raketenknall kann zu Fehlgeburten oder panikartiger Flucht führen», warnt Dominik del Castillo, Wildtier-Campaigner bei VIER PFOTEN Schweiz.
Empfehlung: Keine Feuerwerke in der Nähe von Wäldern, Feuchtgebieten, Naturschutzgebieten, Zoos oder Bauernhöfen zünden. Ideal wäre ein kompletter Verzicht auf lärmendes Feuerwerk.
Die politische Dimension: Feuerwerksinitiative als Hoffnungsschimmer
Tierschützer setzen auch auf langfristige Veränderung. Die nationale Feuerwerksinitiative, die ein Verbot von lärmendem Feuerwerk fordert, ist in der Schweiz noch in der politischen Diskussion. Bis dahin bleibt es an der Verantwortung jedes Einzelnen, Tiere nicht unnötig zu stressen.
Über VIER PFOTEN
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen.
Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt. (www.vier-pfoten.ch)
Fazit
Was für viele Menschen ein fröhlicher Brauch ist, bedeutet für Tiere oft Angst, Stress und Gefahr. Wer am 1. August mit Rücksicht feiert, schützt damit nicht nur das Wohl der Tiere, sondern setzt auch ein Zeichen für ein respektvolleres Miteinander. VIER PFOTEN ruft auf: Feiern ja – aber ohne Panik für die Schwächsten.