Chiara Petrolini unter Hausarrest nach Mordvorwurf an zwei Neugeborenen. (Bild: Ansa)

Die Mutter des Freundes sagt: „Endlich“. Ein Baby starb durch Verbluten.

Tödliche Absicht seit Beginn der Schwangerschaft
Seit Beginn ihrer Schwangerschaft hatte Chiara Petrolini geplant, ihr eigenes Kind zu töten, entweder vor, während oder nach der Geburt am 7. August.

Dies zeigen ihre Verhaltensweisen, die darauf abzielten, ihre Schwangerschaft vor allen zu verbergen. Sie verzichtete auf ärztliche Untersuchungen und suchte stattdessen online nach Möglichkeiten, eine Fehlgeburt herbeizuführen oder die Geburt einzuleiten, um ihr Ziel zu erreichen.

Ermittlungen und Hausarrest
Auf Grundlage dieser Überzeugung, gestützt auf gesammelte Beweise, und der Vermutung, dass die junge Frau ein Jahr zuvor, im Mai 2023, etwas Ähnliches getan hatte, forderte die Staatsanwaltschaft von Parma die Festnahme der 21-jährigen Frau aus Vignale di Traversetolo. Ursprünglich wurde Haft beantragt, doch der Ermittlungsrichter ordnete Hausarrest wegen vorsätzlichen Mordes im August und wegen der Beseitigung der Leiche im Mai 2023 an.

Chiara darf keinen Kontakt zu anderen Personen haben, ausser zu ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder, die mit ihr im Haus leben. Die Carabinieri nahmen die Festnahme vor, die junge Frau wurde registriert und kehrte dann in das Haus zurück, in dem die Familie lebt, seitdem das Anwesen, in dem die Leichen der beiden Neugeborenen gefunden wurden, unter Beschlagnahmung steht.

DNA-Ergebnisse und Reaktionen
„Endlich“ war der einzige Kommentar von Sonia Canrossi, der Mutter von Chiaras Freund und dem Vater beider toten Kinder, wie DNA-Tests bestätigten. Als am 9. August die erste Leiche gefunden wurde, war Chiaras Familie gerade in die USA gereist. Laut dem Staatsanwalt Alfonso D’Avino wurden sie informiert, entschieden sich jedoch, nicht sofort zurückzukehren.

Nach ihrer Rückkehr am 19. August ergaben DNA-Tests, dass die 21-jährige Chiara, Studentin der Erziehungswissenschaften und Babysitter, die Mutter war, und ihr Freund der Vater. Zunächst dachten die Ermittler, die Familie sei an einer geplanten Vertuschung beteiligt. Doch im Laufe der Ermittlungen stellte sich heraus, dass weder die Eltern noch der Freund von der Schwangerschaft wussten.

Verhalten der Familie
Die Eltern standen zunächst ebenfalls unter Verdacht, um mit allen rechtlichen Garantien forensische Untersuchungen durchzuführen. Ihre Position wurde jedoch später gestrichen, und sie werden voraussichtlich aus der Untersuchung entlassen, sobald die Ermittlungen abgeschlossen sind. Die Eltern zeigten sich durchgehend überrascht und schockiert über das Geschehene, auch während abgehörter Gespräche.

Eine Abhörung entlastete die Mutter, als sie Chiara nach der ersten Totgeburt fragte, ob sie bereits im Mai 2023 schwanger gewesen sei, als sie eine ähnliche Blutung hatte. Chiara hatte die Blutung im August 2024 damit erklärt, dass sie eine besonders starke Menstruation gehabt habe.

Ermittlungsergebnisse und zweite Leiche
Auf die Frage ihrer Mutter antwortete Chiara mit „Nein“ und bestritt auch bei der Vernehmung die zweite Schwangerschaft – bis die Knochen des zweiten Kindes gefunden wurden. Eine Intuition der Ermittler führte dazu, dass sie die Überreste des zweiten Kindes entdeckten. „Sie sagte, dass sie den Körper des Neugeborenen im Garten versteckte, weil sie ihn in ihrer Nähe haben wollte“, erklärte Andrea Pagliaro, der Kommandant der Provinzpolizei.

Als die Möglichkeit einer früheren Schwangerschaft aufkam, vermuteten die Ermittler, dass sie das zweite Kind ebenfalls im Garten begraben haben könnte. „Wir waren ungläubig, als wir die Knochen fanden“, sagte der Beamte.

Chiara bestreitet den Mord
Schliesslich gestand Chiara die zweite Geburt, behauptete jedoch, dass beide Kinder tot geboren worden seien. „Zu den Umständen der Geburt im August war sie ausweichend“, erklärte der Staatsanwalt und betonte das „Entsetzen“, das dieser Fall ausgelöst habe.

Während die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu den Überresten des Kindes vom Mai 2023 noch ausstehen, widersprechen die Untersuchungen des zweiten Kindes den Aussagen der Angeklagten. Das Kind war lebendig geboren und hatte geatmet. Der Tod trat durch einen hämorrhagischen Schock aufgrund der Durchtrennung der Nabelschnur ein.