Sicherheitsmassnahmen gegen Felssturzgefahr beim Schlössli Schönegg@commons wikimedia

Am Gütsch in Luzern droht ein Felssturz ohne Vorwarnung. Die Stadt hat Sofortmassnahmen eingeleitet.

In Luzern sorgt eine neu entdeckte Felssturzgefahr im Gebiet Gütsch für weitreichende Sicherheitsvorkehrungen. Ein instabiles Felspaket mit einem Volumen von 5’500 Kubikmetern bedroht den Gütschweg sowie das Portal des SBB-Tunnels und nahe gelegene Parkplätze. Der Fels könnte laut Experten jederzeit ohne Vorwarnung abstürzen, weshalb die Stadt Luzern Sofortmassnahmen eingeleitet hat.

Anwohner wurden bereits informiert und dürfen die bergseitigen Räume ihrer Häuser nur noch eingeschränkt nutzen. Zudem wurden der Gütschweg und Parkplätze in der Gefahrenzone gesperrt. Die Stadt hat ein automatisches Alarmierungssystem eingerichtet, das bei Bewegung der Felsmasse einen Alarm auslöst und die betroffene SBB-Linie automatisch sperrt.

Umfangreiche Sicherungsmassnahmen

Die langfristige Sicherung des Hanges beginnt Ende September 2024 und soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Geplant ist der Einsatz von Spritzbeton, Betonriegeln und Stahlpalisaden, um die Absturzgefahr zu minimieren. Zusätzlich werden Schutznetze entlang des Gütschwegs angebracht, um die Gefahr von Steinschlägen zu reduzieren.

Hintergrund: Entdeckung während Bauarbeiten

Die instabile Felsmasse wurde im Rahmen von Bauarbeiten am Schlössli Schönegg im August 2024 entdeckt. Eine geologische Untersuchung bestätigte, dass die Gefahr ohne diese Entdeckung möglicherweise unbemerkt geblieben wäre. Ähnliche Felsstrukturen sind typisch für die Region, da sie aus der letzten Eiszeit stammen, als der Reussgletscher sich zurückzog.

Die geplanten Sicherungsmassnahmen belaufen sich auf etwa 1,6 Millionen Franken und sollen die Stabilität des Hanges langfristig gewährleisten.

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