In Zürich wird gebremst – buchstäblich.
Nach über 700 Verkehrsunfällen in fünf Jahren plant die Stadt, rund um den Hauptbahnhof auf Tempo 30 zu reduzieren.
Das Ziel: weniger Stress, weniger Lärm, mehr Sicherheit.
24 Strassen betroffen – vom Central bis zum Limmatquai
Die neuen Geschwindigkeitsbegrenzungen betreffen 24 Strassen rund um den Zürcher Hauptbahnhof.
Viele davon grenzen direkt an bestehende Tempo-30-Zonen an, etwa an der Löwenstrasse, der Waisenhausstrasse oder am Limmatquai.
Das Gebiet ist ein komplexer Verkehrsknotenpunkt, an dem sich täglich Tausende bewegen:
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Fussgängerinnen und Fussgänger
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Velofahrende
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Autos, Busse und Trams auf Eigentrassees
700 Unfälle in fünf Jahren – das führte laut Stadt Zürich zu 14 offiziellen Unfallschwerpunkten.
Mit der Einführung von Tempo 30 sollen die Kreuzungen übersichtlicher und sicherer werden.
Diese Strassen sind betroffen
Geplante Tempo-30-Strecken rund um den Hauptbahnhof Zürich:
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Bahnhofbrücke
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Bahnhofplatz
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Bahnhofquai
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Central
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Gessnerallee
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Gessnerbrücke
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Im Stadtgraben
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Kasernenstrasse (von Gessnerbrücke bis Nr. 77a)
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Museumstrasse
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Neumühlequai (Walchebrücke – Central)
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Schützengasse (Gessnerallee – Löwenstrasse)
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Schweizergasse (Gessnerallee – Löwenstrasse)
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Sihlquai (Limmatstrasse – Zollbrücke)
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Stampfenbachplatz
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Stampfenbachstrasse (Nr. 55 – Stampfenbachplatz)
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Stampfenbachstrasse (Im Stadtgraben – Central)
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Seilergraben (Nr. 69 – Central)
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Usteribrücke
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Walchebrücke
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Walcheplatz
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Walchestrasse (Walcheplatz – Stampfenbachplatz)
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Weinbergstrasse (Nr. 5 – Central)
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Zollbrücke
Warum Tempo 30?
Mehr Sicherheit für alle
Laut der Stadt Zürich senkt eine reduzierte Geschwindigkeit das Risiko schwerer Verletzungen bei Unfällen erheblich.
Gleichzeitig steigt die Reaktionszeit – gerade in Bereichen, wo Fussgänger und Velos den Verkehr kreuzen.
Weniger Lärm, bessere Lebensqualität
Neben Sicherheitsaspekten betont die Stadt auch die Lärmminderung:
Ein Auto bei 30 km/h erzeugt rund 50 % weniger Rollgeräusche als bei 50 km/h.
Davon profitieren besonders Anwohnerinnen und Anwohner in dicht bebauten Innenstadtquartieren.
Kritik und nächste Schritte
Nicht alle sind begeistert:
Einige Autofahrverbände kritisieren, dass Tempo 30 zu Verkehrsverzögerungen führen könnte.
Die Stadt Zürich argumentiert dagegen mit internationalen Beispielen – etwa aus Basel, Lausanne oder Wien, wo ähnliche Regelungen nachweislich die Unfallzahlen gesenkt haben.
Die Publikation der Verkehrsvorschriften erfolgte am 21. Oktober 2025.
Nach Ablauf der Einsprachefrist sollen die neuen Regeln 2026 in Kraft treten.
Weniger Tempo – mehr Sicherheit?
Ob Tempo 30 wirklich die Zahl der Unfälle senkt, wird sich erst nach der Einführung zeigen.
Fest steht: Rund um den Zürcher HB wird es künftig ruhiger – und hoffentlich sicherer.









