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Zu viele Tote im Strassenverkehr: Schweiz mit Negativrekord

by Peter Schnieder
Dienstag, 4. November 2025 um 17:38
in Gefahren & Warnungen, News, Schweiz, Top News, Verkehr, Verkehrsunfälle
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Rotes LED-Warnsignal mit dem Schriftzug „Unfall“ auf einem Polizeifahrzeug in der Nacht, daneben blaues Blaulicht.

Polizei-Warnsignal bei Verkehrsunfall in der Nacht (Symbolbild)

Ein alarmierender Trend: Die Zahl der Verkehrstoten in der Schweiz ist in den letzten fünf Jahren deutlich gestiegen – und das entgegen dem europäischen Trend.
Laut einem neuen Bericht droht die Schweiz ihren einstigen Ruf als Vorreiterin in Sachen Verkehrssicherheit zu verlieren.

34 Prozent mehr Verkehrstote in fünf Jahren

Die Schweiz verzeichnet laut dem Bericht «Ranking EU Progress on Road Safety» des European Transport Safety Council (ETSC) einen Anstieg der Verkehrstoten um 34 Prozent in den letzten fünf Jahren.
Europaweit sank die Zahl der Todesfälle im Strassenverkehr im gleichen Zeitraum dagegen um durchschnittlich 12 Prozent.

Laut 20min.ch zeigt sich die Schweiz damit als das Land mit der schlechtesten Entwicklung in ganz Europa – ein deutlicher Warnruf an Politik und Behörden.

Auch im Zehnjahresvergleich fällt das Ergebnis ernüchternd aus: Während europaweit die Zahl der Verkehrstoten um 17 Prozent sank, stieg sie in der Schweiz leicht um 2,9 Prozent.
Trotz dieser Zunahme gehören die Schweizer Strassen weiterhin zu den sichersten Europas.

250 Tote im Jahr 2024

Im Jahr 2024 kamen 250 Menschen auf Schweizer Strassen ums Leben.
Das vom Bundesamt für Strassen (ASTRA) gesetzte Ziel, die Zahl der Verkehrstoten bis 2030 auf 100 zu senken, scheint in weite Ferne gerückt.

Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) warnt vor einem gefährlichen Rückschritt:

„Die Verkehrssicherheit ist kein Selbstläufer. Um den aktuellen und künftigen Herausforderungen zu begegnen, sind dezidierte Massnahmen erforderlich“, erklärt Mario Cavegn, Bereichsleiter Strassenverkehr der BFU.

Gründe für den Negativtrend

Mehrere politische Entscheide haben laut BFU in den letzten Jahren zur Verschlechterung der Sicherheit beigetragen:

  • Senkung des Mindestalters für Motorradfahrende → Verdoppelung schwerer Unfälle bei unter 18-Jährigen.

  • Kein Velohelm-Obligatorium für Kinder → höheres Verletzungsrisiko bei Stürzen.

  • Weniger Tempo-30-Zonen in Städten → erhöhtes Risiko für Fussgänger und Velofahrende.

BFU fordert nationale Strategie

Die BFU verlangt ein klar definiertes nationales Verkehrssicherheitsziel und einen Aktionsplan nach internationalen Vorbildern.
Zentral soll dabei der „Safe System“-Ansatz stehen:

  • Sichere Strassen

  • Sichere Fahrzeuge

  • Angepasste Geschwindigkeiten

  • Verantwortungsbewusstes Verhalten

Nur durch koordinierte Massnahmen und regelmässige Erfolgskontrolle könne die Zahl der Unfälle langfristig gesenkt werden.

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