Wir fischen uns in die Klimakrise

Tonnenweise CO₂ – durch ein Fischernetz?

Was, wenn dein Fischfilet zum Klimaproblem wird?

Was, wenn ausgerechnet die Ozeane – unsere grössten Klimaschützer – durch Fangmethoden zur Gefahr werden?

Die Grundschleppnetzfischerei gerät immer stärker unter Druck.
Der Grund: Sie wirbelt nicht nur Sediment auf – sondern auch gebundenes CO₂.

Was passiert bei Grundschleppnetzfischerei?

Schweres Gerät auf sensiblen Böden

Bei dieser Methode ziehen Trawler tonnenschwere Netze über den Meeresboden. Ziel sind:

  • Plattfische (z. B. Seezunge, Scholle)

  • Garnelen

  • Grundfische aller Art

Was dabei übersehen wird:

  • Ganze Ökosysteme werden aufgewühlt

  • Korallen, Schwämme, Seegras werden zerstört

  • Sedimente – und damit gespeicherter Kohlenstoff – werden gelöst

Ozeane als Klimaanker – doch wir zerstören sie

Der Kohlenstoff im Meeresboden

Die Ozeane speichern laut IPCC:

  • ~30 % des CO₂ aus menschlicher Aktivität

  • ~90 % der überschüssigen Wärme

Wenn Schleppnetze den Meeresboden durchpflügen, gelangt gebundener Kohlenstoff wieder in die Wassersäule – und kann letztlich als CO₂ in die Atmosphäre gelangen.

Mehr als nur Klima: Ein ökologischer Totalschaden

Neben dem CO₂-Effekt dokumentieren Forscher dramatische Nebenschäden:

Lebensraumverlust:

  • Korallenriffe und Seegraswiesen sterben ab

  • Bodenfauna wird zerschlagen – Schnecken, Muscheln, Seesterne

Beifang-Krise:

  • Meeresschildkröten, Haie, Delfine geraten unbeabsichtigt ins Netz

  • Viele sterben qualvoll – als Kollateralschaden der Fischerei

Nahrungskette gestört:

  • Weniger Futter für Robben, Seevögel, Orcas

  • Ganze marine Ökosysteme verlieren Stabilität

Schutzgebiete nur auf dem Papier?

Ein besonders heikler Punkt:
Selbst in Meeresschutzgebieten ist Grundschleppnetzfischerei oft erlaubt.

Laut NGO OceanCare und EU-Daten:

  • 86 % der europäischen Schutzgebiete sind nicht effektiv geschützt

  • Industrielle Fischerei ist dort weiterhin legal

  • Auch Grundschleppnetze kommen zum Einsatz

Das steht im Widerspruch zu internationalen Vereinbarungen wie dem „30 by 30“-Ziel, das bis 2030 30 % der Meere wirksam schützen will.

Was sagen Wissenschaft & NGOs?

Forscher fordern:

  • Verbot von Grundschleppnetzen in Schutzgebieten

  • Kohlenstoffschutz unter Wasser

  • Alternative Fangmethoden mit geringerem Impact

Umweltorganisationen setzen auf:

  • Konsumentendruck

  • Zertifizierte, nachhaltige Fischerei

  • Politische Verpflichtungen durch EU & UNO

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