Der Wald im Kanton Uri steckt mitten in einer historischen Bewährungsprobe.
Hitze, Stürme und Schädlinge setzen ihm so stark zu wie nie zuvor. Und doch liegt genau hier ein Schlüssel im Kampf gegen die Klimakrise: der Wald als mächtige CO₂-Senke.
Doch wie kann der Urner Wald «klima-fit» werden – und welche Massnahmen braucht es jetzt?
Der Wald im Wandel
Seit dem Hitzesommer 2018 muss ein Drittel des Holzes im Urner Wald wegen Schäden gefällt werden.
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Borkenkäfer zerstören ganze Fichtenbestände
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Pilzkrankheiten breiten sich schneller aus
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Stürme reissen Schneisen in Schutzwälder
Regierungsrätin Céline Huber warnte am Anlass «Urner Wald im Klimawandel»: Die Veränderungen seien massiv – und sie kämen schneller, als viele denken.
Wald als CO₂-Senke
Lorenz Jaun, Vorsteher des Amts für Umwelt, betonte:
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Wälder speichern Kohlenstoff im Holz
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Auch Holzbauten sind langfristige Speicher
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Mit richtiger Pflege bleibt der Wald stabil und gesund
Damit kann der Urner Wald nicht nur Opfer, sondern auch Verbündeter im Klimaschutz sein.

Pflege statt Stillstand
Kantonsförster Roland Wüthrich erklärte:
Aktuell wird nur die Hälfte des Zuwachses genutzt – viele Wälder bleiben zu dicht, Nachwuchs fehlt.
Die Lösung:
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Mehr Holz nutzen
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Licht für Jungbäume schaffen
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Vielfalt an Baumarten fördern
So wird der Wald widerstandsfähiger – und speichert mehr CO₂.
Was Studien zeigen
ETH-Professor Harald Bugmann präsentierte alarmierende Szenarien:
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Ab 2030–2050 ändern sich Baumarten rasant
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Waldstandorte verschieben sich um bis zu 500 Höhenmeter
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Ohne Eingriffe drohen steppenartige Landschaften
Darum braucht es gezielte Pflanzungen von klimafitten Arten wie Eiche, Linde oder Ahorn.
Waldbrandgefahr nimmt zu
Mit heisseren Sommern steigt auch die Gefahr von Waldbränden.
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Uri hat nun einen kantonalen Leitfaden Waldbrand
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Neue Löschwassertanks wurden installiert
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Feuerwehren und Forstleute üben gemeinsam
So will man Brände früh erkennen – und wirksam bekämpfen.
Holz nutzen – Kreislauf stärken
Kreisförsterin Susanne Arnold stellte den Holzkreislauf Uri vor.
Ziel: regionales Holz konsequent nutzen – vom Wald bis zum Bau.
Das stärkt nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die klimafreundliche Kreislaufwirtschaft.
15’000 neue Bäume für Uri
Revierförster Tobias Loretz präsentierte das Projekt «Baumpflanzung Uri»:
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15’000 Jungbäume werden gesetzt
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Fokus auf klimafitte Arten
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Aufwändig im steilen Schutzwald – aber unverzichtbar
Ein Kraftakt, der den Wald fit für kommende Generationen macht.
Der Urner Wald ist ein Frontkämpfer gegen den Klimawandel – wenn er richtig gepflegt wird.
Doch klar ist: Ohne langfristige Finanzierung und das Engagement von Förstern, Politik und Bevölkerung bleibt er verwundbar.









