Warum Bayern geschützte Entenvögel töten lässt

Der Schuss, der die Natur spaltet

Mit seiner markanten Punkfrisur ist der Gänsesäger leicht zu erkennen – und schwer zu vergessen.

Doch in Bayern wird der auffällige Entenvogel bald wieder zum Abschuss freigegeben.
Und das, obwohl er auf der Roten Liste der gefährdeten Arten steht.

Was steckt hinter dieser drastischen Massnahme? Und warum sorgt sie für solchen Aufruhr bei Naturschützern?

Entenvogel gegen Edelfisch

Der Gänsesäger – bedroht, aber bejagt?

Ab Mitte August 2025 erlaubt der Freistaat Bayern den gezielten Abschuss von mehreren hundert Gänsesägern.
Begründung: Der Vogel frisst zu viele Äschen – einen ebenfalls gefährdeten Fisch in bayerischen Flüssen.

Die Idee stammt vom bayerischen Landwirtschaftsministerium unter Michaela Kaniber (CSU).
Das Ziel: herausfinden, ob durch die Dezimierung des Gänsesägers die Fischbestände gestärkt werden.

Experten warnen: „Der Vogel ist nicht das Problem“

Umweltverbände laufen Sturm

Organisationen wie der Landesbund für Vogelschutz (LBV) oder der BUND Bayern kritisieren die Massnahme scharf.

„Hier wird ein natürlicher Fressfeind zum Sündenbock gemacht“, so ein Sprecher des BUND.
„Die eigentlichen Probleme sind verbaute Flüsse, Pestizide und Klimawandel.“

Faktenlage:

  • Studien zeigen: Die Bestände von Fischen wie der Äsche sinken vorrangig durch:

    • steigende Wassertemperaturen

    • Gewässerbegradigungen

    • Landwirtschaftliche Einträge

Kritik an Symbolpolitik mit Gewehr

In Bayern werden jedes Jahr über 200.000 Wildvögel legal geschossen – darunter auch geschützte Arten wie Kormorane oder Reiher.

Für viele Naturschützer ist das keine Lösung, sondern ein Rückschritt:

Statt einzelner Arten zu bekämpfen, fordern sie:

  • Lebensraumschutz

  • Intakte Ökosysteme

  • Sanierung belasteter Gewässer

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