Schweizer Traditionen und Bräuche – von Jodel bis Chlausen

Kuhglocken, Chläuse, Jodel – die Schweiz hat weit mehr zu bieten als Banken und Berge.

Doch welche Traditionen leben wirklich noch, und welche sind liebevolle Inszenierung für Tourist:innen?

Tauche ein in lebendige Schweizer Bräuche zwischen Stolz, Kultur und Klang.

Was macht Schweizer Traditionen so besonders?

Die Schweiz ist ein viersprachiges, föderalistisches Land mit stark regional verankerten Bräuchen.

Viele Traditionen entstehen aus dem Alltag, der Landwirtschaft oder dem Handwerk – und werden von Generation zu Generation weitergegeben.

Ob im Wallis, Appenzell, Tessin oder der Romandie:
Jede Region hat ihre eigene Kultur.

7 gelebte Schweizer Bräuche im Überblick

1. Jodeln

  • Ursprünglich ein Lockruf in den Bergen

  • Heute: Musikform mit Wettbewerben, Chören und eigenem Verband

  • Besonders verbreitet: Zentralschweiz, Emmental, Toggenburg

2. Alpabfahrt / Alpaufzug

  • Feierliche Rückkehr der Kühe ins Tal im Herbst

  • Mit Blasmusik, Blumen, Käsemarkt & Trachten

  • Besonders farbenprächtig in Appenzell, Glarus und im Berner Oberland

3. Chlausen im Appenzell

  • Vom 25. Dezember bis 6. Januar

  • Wüeschti, Schöne und Schö-Wüeschti Chläuse ziehen maskiert durch Dörfer

  • Kunstvoll geschnitzte Larven, Glöckengeläut und Schellenzug

4. Sechseläuten (Zürich)

  • Jährlich im April: Parade der Zünfte + Verbrennung des Böögg

  • Böögg = Schneemann, der den Sommer symbolisiert

  • Je schneller er explodiert, desto schöner soll der Sommer werden

5. Landsgemeinde

  • Ur-demokratische Abstimmung per Handzeichen auf dem Ring

  • Heute noch aktiv in Appenzell Innerrhoden und Glarus

  • Gelebte direkte Demokratie – ein Unikum weltweit

6. Silvesterkläuse (Urnäsch)

  • Am 31. Dezember UND 13. Januar (julianischer Kalender)

  • Männliche Gruppen mit riesigen Hauben und Glocken

  • Echte Handwerkskunst trifft auf Klangritual

7. Bauernkriege-Gedenktage & Älplerfeste

  • Historisch verankert: Teilweise mit Glockenumzügen, Theater, Chorgesang

  • Kulturell: Heute eher regionale Volksfeste mit altem Ursprung

Von Brauchtum zur UNESCO

Einige Schweizer Traditionen sind UNESCO-Weltkulturerbe, z. B.:

  • Alpine Transhumanz (Sömmerungswirtschaft)

  • Jodeln (seit 2021 auf nationaler Liste des immateriellen Kulturerbes)

  • Fasnacht Basel (seit 2017 UNESCO-geschützt)

Tradition im Wandel

Nicht alle Bräuche überleben unverändert:

  • Der Tourismus fördert und verändert – viele Bräuche werden inszeniert

  • Junge Generationen engagieren sich zunehmend bewusst

  • Digitales Dokumentieren (YouTube, Instagram) erhält Wissen

Tradition ist nicht Stillstand, sondern kulturelle Bewegung mit Wurzeln.

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