Heftige Explosionen, zerstörte Gebäude, brennende Hochhäuser:
In der Nacht hat Russland einen massiven kombinierten Luft- und Raketenangriff auf die Ukraine gestartet.
Mindestens zwei Menschen kamen in Kiew ums Leben, mehrere Städte meldeten Schäden und Brände.
Zur gleichen Zeit befindet sich Präsident Wolodymyr Selenskyj in Schweden – dort geht es um neue Vereinbarungen zu Rüstungsexporten.
Massiver Angriff über Nacht
Gegen 1:10 Uhr Ortszeit heulten in Kiew die Sirenen, kurz darauf erschütterten Explosionen die Hauptstadt.
Nach Angaben ukrainischer Behörden trafen russische Raketen auch die Städte Dnipro, Saporischschja und die Hafenstadt Ismajil.
In Kiew starben mindestens zwei Menschen, 13 weitere wurden in Saporischschja verletzt.
Ein Drohnenangriff löste im Dniprovskyi-Distrikt ein Feuer in einem Hochhaus aus. Auch aus den Bezirken Petscherski und Desnjanski wurden Schäden gemeldet.
Wie ansa.it berichtet, bezeichnete das ukrainische Militär den Angriff als „gross angelegten kombinierten Luft- und Raketenangriff“, bei dem auch britische Storm Shadow-Marschflugkörper zum Einsatz kamen. Diese sollen erfolgreich das russische Luftabwehrsystem durchdrungen haben.
Gegenschlag auf russisches Rüstungswerk
Ukrainische Streitkräfte meldeten ihrerseits Angriffe auf das Chemiewerk Brjansk südwestlich von Moskau – eine Schlüsselanlage der russischen Rüstungsindustrie.
Das Werk produziert Schiesspulver, Sprengstoffe und Raketentreibstoffe, die Russland für seine Angriffe verwendet.
Der ukrainische Generalstab sprach von massiven Schäden, die genaue Schadenshöhe werde derzeit ermittelt.
BBC über Storm Shadow-Einsatz
Nach Informationen der BBC wurden die Marschflugkörper von Flugzeugen – vermutlich vom Typ F-16 – in rund 250 Kilometern Entfernung abgefeuert.
Diese Waffen fliegen extrem tief, folgen den Bodenkonturen und treffen präzise durch GPS-Steuerung.
Der Angriff auf Brjansk erfolgte am selben Tag, an dem Grossbritannien und andere EU-Staaten ankündigten, den wirtschaftlichen Druck auf Russland weiter zu erhöhen.
Selenskyj in Schweden: Gespräche über Rüstungsexporte
Zeitgleich mit den Angriffen hält sich Präsident Selenskyj in Schweden auf.
Gemeinsam mit Premierminister Ulf Kristersson soll in Linköping, dem Sitz des Saab-Rüstungskonzerns, eine Erklärung zu „Rüstungsexporten“ unterzeichnet werden.
Schweden hatte im Vorjahr Pläne zur Entsendung seiner Gripen-Kampfflugzeuge an die Ukraine zunächst ausgesetzt.
Kristersson betonte auf X (vormals Twitter):
„Eine starke und leistungsfähige Ukraine hat für Schweden oberste Priorität.“
Die gemeinsame Pressekonferenz ist für 15 Uhr angesetzt.
Die Lage bleibt angespannt:
Russland intensiviert seine Angriffe, während die Ukraine mit westlicher Unterstützung aufrüstet.
Der diplomatische Besuch Selenskyjs in Schweden unterstreicht, dass Kiew langfristig auf militärische Kooperation mit Europa setzt.









