Bitcoin, Ethereum & Co. sind längst mehr als digitale Spielerei – sie sind auch ein Magnet für Kriminelle.
Beim dritten Kryptosymposium der Meldestelle für Geldwäscherei (MROS) in Zug stand deshalb ein Thema im Fokus: Wie kann die Welt gemeinsam Kryptokriminalität bekämpfen?
Rund 280 Expertinnen und Experten aus neun Ländern trafen sich am 3. November 2025, um neue Wege im Kampf gegen Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung zu diskutieren.
Digitale Währungen – Chancen und Risiken
Kryptowährungen ermöglichen schnelle, grenzenlose Zahlungen – aber auch Anonymität.
Das macht sie attraktiv für jene, die illegale Gewinne verschleiern oder terroristische Aktivitäten finanzieren wollen.
MROS-Leiterin Nicoletta della Valle betonte in ihrer Eröffnungsrede die Dringlichkeit:
«Innovative Technologien entwickeln sich schneller als Gesetze. Nur mit internationaler Zusammenarbeit können wir Schritt halten.»
Internationale Perspektiven und Austausch in Zug
Das Symposium diente als Plattform für Financial Intelligence Units (FIUs), Aufsichtsbehörden und Strafverfolgung.
Vertreterinnen und Vertreter aus Europa, Asien und Nordamerika diskutierten, wie gemeinsame Analyse-Tools und Informationssysteme helfen können, verdächtige Transaktionen frühzeitig zu erkennen.
Beispiele aus der Praxis
-
Ein Referent der kasachischen Finanzaufsicht stellte neue Analysemethoden vor, die mithilfe von Blockchain-Tracing verdächtige Muster aufdecken.
-
Der United States Secret Service (USSS) und das Cybercrime Atlas-Programm des World Economic Forum (WEF) zeigten, wie grenzüberschreitende Ermittlungen effizienter werden können.
-
Besonders brisant: Die Nutzung von Kryptowerten zur Verbreitung von Darstellungen sexuellen Missbrauchs von Kindern – ein wachsendes Problem im Darknet.
Schweiz als Drehscheibe für Know-how
Dass die Veranstaltung in Zug stattfand, ist kein Zufall:
Der sogenannte „Crypto Valley“ gilt als globales Zentrum für Blockchain-Technologie.
Doch wo Innovation blüht, steigt auch das Risiko des Missbrauchs.
Das Bundesamt für Polizei (fedpol) und die MROS wollen die Schweiz als kompetente Partnerin im internationalen Kampf gegen Kryptokriminalität positionieren.
Das dritte Kryptosymposium zeigt deutlich:
Kryptokriminalität kennt keine Grenzen – und nur internationale Kooperation kann sie eindämmen.
Die MROS plant, den Dialog mit internationalen Partnern weiter auszubauen und künftig technologische Frühwarnsysteme zu fördern.









