Zweieinhalb Jahre nach dem Tod eines Kindes am Escher-Wyss-Platz ZH reagieren die Behörden mit konkreten Massnahmen
Tödlicher Unfall 2022 sorgt für langanhaltende Diskussion
Kurz vor Weihnachten 2022 kam ein fünfjähriger Bub auf dem Weg in den Kindergarten im Schulhaus Schütze in Zürich ums Leben. Der Unfall geschah zur Pendlerzeit am stark befahrenen Escher-Wyss-Platz. Die Polizei vermutet, dass der Bub von einem Lastwagen erfasst und anschliessend von einem oder mehreren Autos überrollt wurde. Trotz Ermittlungen bleiben die genauen Umstände unklar.
Eltern hatten vor dem Unfall gewarnt
Schon vor dem Unfall hatten die Eltern des Kindes Sicherheitsbedenken geäussert und sich an die Stadt gewandt – ohne Erfolg. Nach dem Unglück erklärte die Dienstabteilung Verkehr, die Querung sei nicht riskant. Auch auf parlamentarischen Druck hin hielt der Stadtrat 2023 an dieser Einschätzung fest. Der Bub sei nicht den empfohlenen Schulweg gegangen, sondern eine kürzere, offiziell nicht empfohlene Route. Wie die Nzz.ch berichtet, hatten die Eltern bereits vor dem Unfall konkrete Vorschläge für mehr Sicherheit eingereicht – ohne dass diese aufgegriffen wurden.
Mehr Kinder, mehr Druck – Stadt lenkt ein
Die politische und gesellschaftliche Kritik hielt jedoch an – insbesondere da ab Sommer 2025 rund 100 weitere Schulkinder aus der neu entstehenden Wohnsiedlung «Tramdepot Hard» den Escher-Wyss-Platz überqueren müssen. Die Stadt führte im Sommer 2024 Tempo 30 ein, blieb aber bei ihrer Haltung zu Lotsen.
Neues Verkehrssystem und Schulweglotsen ab Sommer 2025
Am 5. Mai 2025 folgte die Wende: Die Stadt Zürich kündigte an, erstmals Bodenlichter zur Schulwegsicherung einzusetzen. Diese zeigen mit roten Signalen, wann Tramgleise nicht betreten werden dürfen – exklusiv für Kinder. Daneben führt die Kreisschulbehörde Limmattal ab den Sommerferien Schulweglotsen ein. Drei Personen sichern künftig den gefährlichen Übergang – Kostenpunkt: bis zu 200 000 Franken jährlich.
Zuständigkeit liegt bei der Schule – und den Eltern
Laut kantonaler Volksschulverordnung liegt die Verantwortung für Schulwegsicherheit bei der Schulpflege. Deren Präsidentin Katrin Wüthrich verweist auf eine neue Einschätzung der Stadtpolizei, die Lotsen nun als sinnvoll bewertet. Auch Eltern müssten aber beurteilen, was ihren Kindern zuzumuten sei.
Fazit:
Zweieinhalb Jahre nach einem tragischen Kindertod am Escher-Wyss-Platz ZH haben Schule und Stadt nun reagiert. Mit Bodenlichtern und Lotsen soll der Schulweg sicherer werden – auch weil künftig noch mehr Kinder betroffen sein werden.
Verpasse keine News mehr! Aktiviere unseren kostenlosen Whatsapp-Kanal