Graubünden (GR) ist der einzige Kanton der Schweiz mit drei gleichgestellten Amtssprachen: Deutsch, Romanisch und Italienisch. Diese sprachliche Vielfalt ist nicht nur eine Besonderheit auf nationaler Ebene, sondern auch ein zentraler Bestandteil der kulturellen Identität des Kantons.
Rund 60 Prozent der Bündner Bevölkerung sprechen Deutsch, etwa 15 Prozent Romanisch und rund 10 Prozent Italienisch. Je nach Region dominieren unterschiedliche Sprachen: Im Engadin und Val Müstair wird hauptsächlich Vallader oder Puter, zwei Idiome des Romanischen, gesprochen. Im Misox und in der Umgebung von Poschiavo wird Italienisch gepflegt, während das Rheintal und viele Täler im Norden und Westen überwiegend deutschsprachig sind.
Die Dreisprachigkeit hat direkte Auswirkungen auf Verwaltung, Schulbildung, Medien und das tägliche Leben. Offizielle Dokumente werden häufig in allen drei Sprachen angeboten, und auch in der Politik wird darauf geachtet, dass keine Sprachgruppe benachteiligt wird.
Graubünden ist nicht nur sprachlich vielfältig, sondern auch landschaftlich beeindruckend. Die Sprachvielfalt spiegelt sich in der Literatur, der Musik und den lokalen Traditionen wider – sie macht den Kanton zu einem kulturellen Mikrokosmos mitten in den Alpen.
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