Schweizer Seen in Gefahr: Mikroplastik und Algenblüten auf dem Vormarsch

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ByimTicker

Dienstag, 15. April 2025 , , , ,

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Mikroplastik in Schweizer Seen: Wenn Natur zur Deponie wird

Die Idylle trügt: Immer häufiger werden Schweizer Gewässer durch Mikroplastik, Chemikalien und übermässiges Algenwachstum belastet. Besonders betroffen sind der Zürichsee (ZH), der Neuenburgersee (NE) und der Bodensee (TG). Forschende und Umweltorganisationen schlagen Alarm.

Zürichsee (ZH): Mikroplastik unter der Oberfläche

Im Zürichsee (ZH) wurden bei Probenentnahmen hohe Konzentrationen an Mikroplastikpartikeln nachgewiesen. Die unsichtbaren Kunststoffreste stammen aus Kosmetika, Textilfasern und Reifenabrieb. Sie bedrohen nicht nur Kleinstlebewesen, sondern könnten sich über die Nahrungskette auch auf den Menschen auswirken. Trotz moderner Kläranlagen gelangen die Partikel in den See – die Technologie zur vollständigen Filterung fehlt bislang.

Neuenburgersee (NE): Algenblüten als Zeichen des Ungleichgewichts

Auch der Neuenburgersee (NE) kämpft mit Umweltproblemen. In den letzten Jahren traten vermehrt Algenblüten auf – insbesondere sogenannte Blaualgen, die giftige Stoffe produzieren können. Ursachen sind erhöhte Temperaturen, Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft und veränderte Niederschlagsmuster. Die Wasserqualität leidet, Badeverbote häufen sich.

Bodensee (TG): Dreiländersee mit Belastungen

Der Bodensee (TG), einer der grössten Trinkwasserspeicher Europas, ist ebenfalls von Mikroplastik betroffen. Studien zeigen, dass sich Kunststoffteilchen in Sedimenten und Organismen anreichern. Zusätzlich sorgen Phosphatrückstände und Klimaveränderungen für Algenwachstum. Die grenzüberschreitende Koordination des Umweltschutzes wird zur Herausforderung.

Was getan werden kann – und muss

Umweltexpert:innen fordern strengere Regulierungen für Mikroplastik in Produkten, verbesserte Klärtechnologien und eine nachhaltigere Landwirtschaft. Zudem braucht es Bewusstsein in der Bevölkerung: Weniger Plastik im Alltag, sorgfältiger Umgang mit chemischen Produkten und Engagement für regionale Umweltprojekte können viel bewirken.

Die Schweizer Seen sind mehr als Postkartenmotive – sie sind Lebensräume, Trinkwasserquellen und Erholungsorte. Ihr Schutz geht uns alle an.

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