Unfallursache noch unklar – Fahrer wollte Schulklasse abholen
Der tödliche Busunfall im Zentrum von Turin IT, bei dem am 26. März 2025 ein Reisebus in den Fluss Po stürzte, beschäftigt derzeit die Behörden. Der 64-jährige Fahrer Nicola Di Carlo aus Guglionesi (Molise IT) kam dabei ums Leben. Der Bus war auf dem Weg, eine Schulgruppe aus Mailand IT beim Ägyptischen Museum abzuholen.
Die Staatsanwaltschaft Turin IT hat eine Ermittlung wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet. Dabei sind auch spezialisierte Staatsanwälte für Arbeitssicherheit und Vertreter von Spresal (Amt für Prävention und Sicherheit am Arbeitsplatz) eingebunden. Der Busfahrer führte laut Polizei eine «anormale Fahrmanöver» durch: Nach einem kurzen Stopp setzte er rückwärts in Richtung Fluss, durchquerte eine Kreuzung im Berufsverkehr, touchierte eine Gruppe von Passanten und durchbrach die Absperrung der Rampe am Murazzi-Ufer. Der Bus stürzte daraufhin in den Fluss.
Drei Frauen, Teil einer Feiergesellschaft aus Sizilien IT, wurden bei dem Vorfall leicht verletzt. Videoaufnahmen könnten Hinweise geben – angeblich sei der Fahrer kurz vor dem Sturz stehend neben dem Lenkrad gesehen worden. Unklar ist, ob der Tod durch den Aufprall, Ertrinken oder einen medizinischen Notfall verursacht wurde. Die Obduktion soll Klarheit bringen.
Das Untersuchungsinteresse richtet sich auch auf den Bus selbst, ein rund 20 Jahre altes Volvo-Fahrzeug. Freunde des Fahrers vermuten eine technische Panne, da das Fahrzeug angeblich mit einem Autopilot-System ausgestattet gewesen sei. Der Bus wurde noch in der Nacht geborgen, beschlagnahmt und in ein städtisches Depot gebracht. Nun wird geprüft, ob Bremsen, Getriebe oder Assistenzsysteme versagt haben könnten. Ebenso sollen Wartungsnachweise, Kilometerstände und Dienstpläne geprüft werden.
Nicola Di Carlo war Inhaber der Firma Di Carlo Tours, einem Busreise- und Tourismusunternehmen mit Standorten in Guglionesi und Varade (Monza-Brianza IT). Sein Sohn Carmine bat gegenüber der Presse um Respekt vor dem familiären Schmerz. Di Carlo galt als erfahrener Fahrer.
In derselben Nacht kam es wenige hundert Meter vom Unfallort entfernt zu einem weiteren Vorfall: Eine Fahrrad wurde von einer Brüstung in Richtung Uferpromenade geworfen. Der Vorfall erinnert an die schwere Verletzung eines Studenten im Januar 2023. Diesmal blieb es bei einem Sachschaden – ein Zusammenhang mit dem Busunglück wird ausgeschlossen.
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