Walensee-Autobahn A3: Geisterfahrer werden zur Herausforderung – Bund ergreift Massnahmen


Gefährliche Aktionen entlang der Walenseestrecke A3. (Bild: Kapo GL)

Auf der Walensee-Autobahn A3, zwischen Murg und Weesen, kam es 2024 zu einer alarmierenden Häufung von Geisterfahrten. Innerhalb von sechs Monaten nutzten vier Autofahrer die Notnischen, um zu wenden, und fuhren anschliessend in die falsche Richtung auf der Autobahn. Solche gefährlichen Manöver gefährden nicht nur die Verursacher, sondern auch alle anderen Verkehrsteilnehmer.


Neue Schilder gegen gefährliche Wendemanöver

Das Bundesamt für Strassen (Astra) hat in einer temporären Massnahme Wendeverbotsschilder an allen Notnischen der Strecke zwischen Murg und Weesen montiert. Diese Schilder sollen verhindern, dass Autofahrer die Notnischen als Wendepunkte nutzen. Die Tafeln bleiben bis zur Fertigstellung der Sanierung des Kerenzerbergtunnels im Jahr 2028 stehen. Danach sollen sie wieder entfernt werden.

Laut Jonas Hoehn, Mediensprecher des Astra, habe man Alternativen wie Pfeile auf der Strasse oder durchgezogene Sicherheitslinien geprüft, diese jedoch aufgrund geringer Wirksamkeit verworfen, berichtet die „Glarner Nachrichten“.

Geisterfahrten auf der A3 beim Walensee. (Kapo GL)

Gefährliche Vorfälle im Überblick

Der designierte Kommandant der Kantonspolizei Glarus, Richard Schmidt, beschreibt gegenüber den „Glarner Nachrichten“ die Vorfälle:

  1. 18. Juli 2024: Eine unbekannte Person wendete in der Notnische Sallern, fuhr bis Mühletal, wendete erneut und setzte die Fahrt Richtung Zürich fort.
  2. 26. Juli 2024: Eine 39-jährige Frau wendete im Mühletal, fuhr zwei Kilometer in die Gegenrichtung und verursachte beinahe eine Frontalkollision.
  3. 27. Juli 2024: Ein unbekannter Fahrer nutzte die Notnische im Mühletal für ein kurzes Geisterfahr-Manöver.
  4. 19. Oktober 2024: Ein Geisterfahrer wendete bei der alten Raststätte und fuhr falsch in den Gegenverkehr.

Geisterfahrten: Ursachen und Gefahren

Laut dem Bundesamt für Unfallverhütung (bfu) passieren in der Schweiz jährlich etwa 14 Unfälle durch Geisterfahrer, wobei im Schnitt eine Person stirbt und fünf schwer verletzt werden. Die Hauptursachen sind:

  • Alkohol
  • Nachtfahrten
  • hohes Alter der Fahrer

Anspruchsvolle Verkehrssituation am Walensee

Die Strecke zwischen Weesen und Murg ist aktuell besonders herausfordernd, da der Verkehr aufgrund von nächtlichen Sperrungen des Kerenzerbergtunnels im Gegenverkehr geleitet wird. Diese Änderungen könnten dazu beitragen, dass Autofahrer die Orientierung verlieren.


Blick in die Zukunft: Sicherheit auf der A3

Mit der Sanierung des Kerenzerbergtunnels und der Entfernung der temporären Schilder hofft das Astra, die Verkehrssituation dauerhaft zu stabilisieren. Bis dahin bleibt die Herausforderung bestehen, Geisterfahrten durch klare Signalisation und Prävention zu verhindern.

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