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Mexiko steht vor einer Tequila-Krise: Über 500 Millionen Liter des Nationalgetränks lagern unverkauft. Ursachen sind sinkende Nachfrage, Überproduktion und mögliche Handelsbarrieren durch die USA.
Vom Boom zur Überproduktion
In den letzten zehn Jahren erlebte Tequila einen weltweiten Nachfrageboom, insbesondere in den USA, angetrieben durch prominente Marken wie Casamigos von George Clooney. Doch seit 2023 ging die Nachfrage zurück:
- Tequila-Konsum: Rückgang um 1,1 % in den USA in den ersten sieben Monaten 2024.
- Spirituosenabsatz allgemein: Minus 3 % im selben Zeitraum.
- Pandemie-Boom vorbei: Konsumenten reduzieren ihren Alkoholkonsum aufgrund steigender Preise.
Gleichzeitig erhöhten die Brennereien ihre Produktionskapazität, was den aktuellen Überschuss auf über 500 Millionen Liter anwachsen liess – nahezu die jährliche Produktionsmenge Mexikos.
Sinkende Preise und fallende Agave-Kosten
Um die Nachfrage anzukurbeln, haben grosse Marken wie Patrón und Casamigos ihre Preise gesenkt. Gleichzeitig fielen die Rohstoffkosten für Agave drastisch:
- Vorher: 30 Pesos pro Kilo.
- Jetzt: 6–8 Pesos für Vertragspartner, bis zu 2 Pesos auf dem Spotmarkt.
Drohen neue Handelsbarrieren?
Der designierte US-Präsident Donald Trump erwägt einen 25%igen Zoll auf mexikanische Waren, was die Exporte erheblich treffen könnte. Mexiko exportierte 2023 zwei Drittel seiner Tequila-Produktion, 80 % davon gingen in die USA. Ramón González, Präsident des Tequila-Regulierungsrats, äußerte Bedenken, erinnerte jedoch daran, dass ähnliche Drohungen Trumps in der Vergangenheit nicht umgesetzt wurden.
Herausforderungen und Ausblick
Die Tequila-Industrie steht vor einem turbulenten Jahr 2025. Experten fordern neue Strategien:
- Erschliessung neuer Märkte zur Reduzierung der Exportabhängigkeit von den USA.
- Optimierung der Produktion und Senkung der Lagerbestände.
- Preisstrategien zur Stabilisierung der Nachfrage.
Ohne Anpassungen könnten Überproduktion und Handelskonflikte die Industrie schwer belasten.