Spanien-Sevilla unter Belagerung: Über 10.000 invasive Sittiche bedrohen Stadt und Natur


Mönchssittiche in Sevilla CC BY 2.0

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Sevilla kämpft gegen invasive Sittiche: Bevölkerungsexplosion bedroht Fauna und Infrastruktur

Die wachsende Population von Mönchssittichen und Halsbandsittichen stellt Sevilla vor erhebliche Herausforderungen. Die Vögel gefährden die lokale Biodiversität, verbreiten Krankheiten und verursachen Schäden an der Infrastruktur.

Dramatische Zunahme der Sittichpopulation

Laut einer Studie stieg die Population invasiver Sittiche in Sevilla seit 2016 von 2.700 auf über 10.000 im Jahr 2024, mit einem jährlichen Wachstum von etwa 21 %. Diese Entwicklung belastet die Stadt ökologisch und finanziell.


Auswirkungen auf Fauna und Sicherheit

  • Gefährdung einheimischer Arten: Die Sittiche verdrängen geschützte Arten wie den Grossen Abendsegler und den Turmfalken.
  • Gesundheitsrisiken: Übertragung von Krankheiten wie Ornithose, die auch für Menschen gefährlich ist.
  • Infrastrukturprobleme: Massive Nester können herabfallen und Schäden verursachen.

Bisherige Massnahmen und Diskussion über neue Ansätze

Zwischen 2022 und 2024 investierte Sevilla rund 290.000 Euro in Massnahmen wie das Entfernen von Eiern und das Einfangen der Vögel – ohne signifikante Erfolge.

  • Diskussion über Scharfschützen: Städte wie Saragossa erzielten Erfolge durch gezieltes Abschiessen der Sittiche. Diese Methode wird nun auch in Sevilla erwogen, stösst jedoch auf Widerstand von Tierschutzorganisationen und Teilen der Bevölkerung.

Handlungsbedarf und mögliche Lösungen

Die Sittichplage erfordert dringend effektive und ethisch vertretbare Massnahmen. Diskutierte Alternativen umfassen:

  • Verbesserte Kontrolle der Nistplätze
  • Einsatz von sterilisierenden Substanzen
  • Förderung einheimischer Arten, um den Konkurrenzdruck zu mindern