Extremwinter im Glarnerland – Wann fiel am meisten Schnee?
Der Winter hat auch dieses Jahr verheissungsvoll begonnen. Besonders in Glarus Süd sorgte die aktuelle Nordstaulage bereits für reichlich Neuschnee und erinnert an frühere Schneewinter, die das Glarnerland prägten. Diese beeindruckenden Schneemengen stellten Infrastruktur, Tourismus und Lawinenschutz auf die Probe. Doch welche Winter waren besonders schneereich und welche Wetterlagen führten zu diesen Schneemassen?
Rekordwinter im Überblick
- Winter 1998/1999 (Lawinenwinter) – Ungewöhnlich intensive Schneefälle führten zu einer enormen Schneedecke. Die grosse Lawinengefahr stellte die Bevölkerung vor Herausforderungen, da Strassen und Bahnverbindungen gesperrt werden mussten.
- Winter 2005/2006 – Dieser Winter brachte anhaltende Schneefälle, die für Rekordhöhen in den Alpen sorgten. Auch im Glarnerland hielt sich die Schneedecke bis in den Frühling.
- Winter 2011/2012 – Überdurchschnittliche Schneemengen schufen perfekte Bedingungen für Wintersportler, während die Regionen in höheren Lagen mit Lawinengefahren zu kämpfen hatten.
- Winter 2017/2018 – Massive Schneefälle erinnerten an frühere Extremwinter. Besonders die alpinen Gebiete des Glarnerlands waren betroffen und erlebten beeindruckende Schneehöhen.
- Winter 2020/2021 – Auch dieser Winter brachte erhebliche Schneemengen mit sich. Die Schneedecken sorgten für spektakuläre Landschaften, aber auch für eine erhöhte Lawinengefahr.
Warum fällt im Glarnerland so viel Schnee?
Die Schneemengen im Glarnerland werden massgeblich von der geografischen Lage und den vorherrschenden Wetterlagen beeinflusst. Als typisches Alpengebiet ist es besonders anfällig für Niederschläge, die aus bestimmten Wind- und Wetterströmungen resultieren:
- Nordstaulagen – Feuchte Luftmassen aus Nordwesten stauen sich an den Alpen und führen zu kräftigen Schneefällen, insbesondere in höheren Lagen wie Elm und Braunwald.
- Westströmungen – Diese bringen feuchtwarme Luft, die bei Abkühlung starke Schneefälle verursacht. Davon profitieren vor allem die Voralpengebiete.
- Südstaulagen – Zwar seltener, doch bei Südstaulagen strömt feuchte Mittelmeerluft über das Tessin in die Alpen und sorgt in höheren Lagen des Glarnerlands für heftige Schneefälle.
Schnee und Sicherheit – Schutzmassnahmen im Fokus
Dank umfangreicher Schutzmassnahmen ist das Glarnerland auf solche Schneemassen vorbereitet. Lawinenverbauungen, Schutzdämme und Auffangbecken verhindern unkontrollierte Abgänge. Zudem sichern Gefahrenkarten und kontrollierte Sprengungen die Sicherheit von Strassen und Siedlungen.
Schneereichtum als Chance und Herausforderung
Das Glarnerland bleibt ein Paradies für Wintersportler und Naturfreunde, doch extreme Schneefälle stellen auch Herausforderungen dar. Die Region hat bewiesen, dass sie mit solchen Situationen umgehen kann, und bietet gleichzeitig spektakuläre Winterlandschaften, die jedes Jahr Besucher anziehen.