Die Arbeit in der Landwirtschaft ist gefährlich: In der ersten Hälfte des Jahres 2024 verzeichnete die Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) bereits zwölf Todesfälle. Die Ursachen reichen von umgestürzten Traktoren bis hin zu schweren Verletzungen durch Maschinen wie Häcksler. Der Schweizerische Bauernverband appelliert daher an mehr Sicherheitsbewusstsein bei Landwirten.
Gefahren in der Landwirtschaft: Von Traktoren bis zu Häckslern
Die Landwirtschaft ist einer der gefährlichsten Arbeitsbereiche in der Schweiz. Schwere Maschinen, unwegsames Gelände und hoher Zeitdruck tragen zu einer Vielzahl von Unfällen bei. Laut der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) gab es in der ersten Jahreshälfte bereits zwölf tödliche Unfälle. Zu den häufigsten Ursachen gehören das Umstürzen von Traktoren, Güllegas-Unfälle und Stürze aus grosser Höhe. Zudem sind Unfälle mit Häckslern und anderen Maschinen, bei denen Gliedmassen abgetrennt werden, keine Seltenheit.
Hohe Unfallzahlen: Müdigkeit und Zeitdruck als Risikofaktoren
Die hohe Arbeitsbelastung und der immense Zeitdruck in der Landwirtschaft erhöhen die Unfallgefahr zusätzlich. «Wenige Sekunden der Unachtsamkeit genügen, um das Leben zu verlieren oder schwere Verletzungen davon zu tragen», erklärt Sandra Helfenstein, Leiterin Kommunikation und Marketing beim Schweizerischen Bauernverband. Besonders die Arbeit mit Häckslern erfordert höchste Konzentration, da ein Moment der Unachtsamkeit zu abgetrennten Gliedmassen führen kann.
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Technische Massnahmen und Sicherheitsstopp als Lösung
Der Schweizerische Bauernverband setzt auf Aufklärung und appelliert in sozialen Medien an die Landwirte, Sicherheitsstopps einzulegen und Maschinen sorgfältig zu warten. Doch Karel Ziehli von Uniterre Deutschschweiz warnt, dass Müdigkeit und hohe Belastung die Konzentration der Landwirte beeinträchtigen und die Unfallgefahr erhöhen. Technische Sicherheitsvorkehrungen wie Schutzabdeckungen und moderne Sicherheitseinrichtungen gelten als effektive Massnahmen, um das Unfallrisiko zu senken. Trotzdem bleibt der Mensch der grösste Risikofaktor, so Sicherheitsingenieurin Dominique Thiévent von der BUL.
Präventionsarbeit nur bedingt erfolgreich
Obwohl die BUL seit Jahren intensive Präventionsarbeit betreibt, bleibt die Zahl der tödlichen Unfälle hoch. Besonders gefährlich sind Situationen, bei denen Landwirte aufgrund von Zeitdruck und Stress auf Sicherheitsvorkehrungen verzichten. Der Schweizerische Bauernverband betont, dass ein erhöhtes Sicherheitsbewusstsein und gezielte Schulungen notwendig sind, um die Zahl der Unfälle nachhaltig zu senken.