Die Caritas fordert den Bundesrat auf, die Prämienverbilligung schnell umzusetzen, um die steigende finanzielle Belastung für einkommensschwache Haushalte abzufedern.
Luzern (ots) – Am Donnerstag wird der Bund die neuen Krankenkassenprämien bekannt geben. Bereits jetzt ist klar, dass Haushalte mit tiefen Einkommen erneut stark unter Druck geraten werden. Der Bundesrat muss sicherstellen, dass die Erhöhung der Prämienverbilligung in den Kantonen umgehend umgesetzt wird, um dem indirekten Gegenvorschlag zur Prämien-Entlastungs-Initiative Rechnung zu tragen.
Krankenkassenprämien als Armutsrisiko
Neben den Wohnkosten sind die steigenden Krankenkassenprämien ein wesentlicher Faktor für Armut in der Schweiz. Die Situation für Haushalte mit tiefen und mittleren Einkommen wird zunehmend prekär. „In den Sozialberatungen der Caritas haben wir so viele Anfragen wie nie zuvor“, berichtet Peter Lack, Direktor der Caritas Schweiz. „Familien, Alleinerziehende und alleinstehende Personen, sowohl jüngere als auch ältere, kommen zu uns, weil sie nicht mehr wissen, wie sie ihre Prämien und die steigenden Mieten bezahlen sollen.“
Kantone müssen reagieren
Die Bekanntgabe der Prämien für 2025 steht bevor, und alle Anzeichen deuten auf eine erneute starke Erhöhung hin. Die Caritas fordert die Kantone auf, diesen Kostensteigerungen mit höheren Prämienverbilligungen zu begegnen und die entsprechenden Ausgaben in ihren Budgets für 2025 einzuplanen.
Bundesebene benötigt ebenfalls Handlungsbedarf
Nach dem Nein zur Prämien-Entlastungs-Initiative im Juni 2024 tritt der indirekte Gegenvorschlag in Kraft, der die Kantone verpflichtet, einen Mindestbeitrag zur Finanzierung der Prämienverbilligung zu leisten. „Wir fordern den Bundesrat auf, diesen Gegenvorschlag so schnell wie möglich umzusetzen“, sagt Peter Lack.
Obwohl mehrere Kantone in den vergangenen Jahren ihre Anteile an den individuellen Prämienverbilligungen erhöht haben, bleibt ein Grossteil unter den im indirekten Gegenvorschlag festgelegten Mindestanteilen. Peter Lack erwartet von den Kantonen, die Prämien so zu verbilligen, dass sie kein Armutsrisiko mehr darstellen.