Die Handynutzung ist für junge Menschen unverzichtbar, birgt jedoch Gefahren. Viele sind sich dessen bewusst, sehen aber keine Notwendigkeit, ihren Konsum zu reduzieren.
Handynutzung – Fluch oder Segen?
Für junge Menschen gehört das Smartphone zum Alltag wie das Atmen. Eine Umfrage in Zürich zeigt, dass viele Jugendliche nicht ohne ihr Handy auskommen wollen. Ihre Bildschirmzeit empfinden sie dennoch als unproblematisch. In einer Zeit, in der das Handy für alles genutzt wird – von der Navigation bis zur Kommunikation –, ist es schwer, den richtigen Umgang zu finden.
Psychische Belastungen und problematische Nutzung
Trotzdem sind die Risiken nicht zu unterschätzen. Fachleute warnen, dass rund 300’000 junge Menschen in der Schweiz ein problematisches oder süchtiges Verhalten an den Tag legen. Ein extremes Beispiel ist ein 14-Jähriger, der bis zu acht Stunden täglich am Smartphone verbringt. Seine Mutter berichtet von drastischen Veränderungen in seinem Verhalten und äussert ihre Sorge, dass er „nicht mehr er selbst“ sei. Die psychische Belastung durch übermässigen Handygebrauch ist also ein ernstes Thema.
Der Balanceakt im Alltag
Während einige Jugendliche, wie Fabiana, ihre tägliche Nutzung als „okay“ empfinden, obwohl sie über 3,5 Stunden am Handy verbringen, wollen andere wie Marta, eine 20-jährige Studentin, ihren Konsum reduzieren. Marta gesteht, dass sie an manchen Tagen sogar bis zu zehn Stunden am Handy verbringt. Sie weiss, dass sie in ihrer neuen Lebensphase, dem Studium, nicht auf ihr Handy verzichten kann – sei es für die Uni oder zur Orientierung. Trotzdem will sie ihren Konsum langfristig anpassen.
Handy als unverzichtbarer Begleiter
Patrick, 25, und Linus, 22, stimmen dem zu. Beide betonen, dass das Handy mittlerweile „notwendig und nützlich“ sei, aber auch süchtig machen könne. Linus hat seine Benachrichtigungen zur Bildschirmzeit sogar deaktiviert, da er glaubt, dass solange sein Konsum seinen Alltag nicht beeinträchtigt, es keine Rolle spiele. Auch sein Freund Jean, 23, hat sich nach einer intensiven Phase im Militär auf eine durchschnittliche Nutzung von 2,5 Stunden eingependelt und empfindet dies als in Ordnung.
Fazit: Eine Gratwanderung zwischen Nutzen und Abhängigkeit
Während viele junge Menschen in der Schweiz ihre Handynutzung als unverzichtbar ansehen, sind sie sich dennoch der Gefahren bewusst. Der Balanceakt zwischen einer gesunden Nutzung und der Gefahr einer Abhängigkeit bleibt eine Herausforderung.