Die 12-jährige Milena* leidet an schwerem Long Covid, diagnostiziert als ME/CFS, einer neuroimmunologischen Multisystemerkrankung. Trotz starker Schmerzen und Erschöpfung lehnte die IV zunächst den Antrag auf einen Elektro-Rollstuhl ab.
Milenas Gesundheitszustand
Vor ihrer Corona-Erkrankung im April 2021 war Milena ein energiegeladenes Kind. Doch seit der Diagnose ME/CFS ist ihr Alltag stark eingeschränkt. Sie hat Schmerzen am ganzen Körper und es kostet sie extrem viel Energie, sich zu unterhalten oder gar zuzuhören. Seit April 2023 kann Amira die Schule nicht mehr besuchen und ihr Alltag besteht hauptsächlich aus Arztterminen und Essenszeiten.
Antrag auf einen Elektro-Rollstuhl
Um Milena etwas Unabhängigkeit zu ermöglichen, beantragte ihre Mutter Anfang 2024 bei der IV einen Elektro-Rollstuhl. Ein Monat lang konnte Milena einen elektrischen Rollstuhl testen, was ihr ermöglichte, wieder in die Natur zu gehen. Die IV lehnte den Antrag jedoch ab mit der Begründung, der Rollstuhl werde wahrscheinlich nicht länger als ein Jahr benötigt.
Ablehnung der IV und Begründung
Die IV Zürich erklärte, dass in dem ursprünglichen Arztbericht eine ausführliche Anamnese fehlte und dass Hilfsmittel, die nur kurzzeitig benötigt werden, in den Bereich der Krankenversicherung fallen. Auch ein möglicher Schulbesuch sei im Antrag nicht thematisiert worden.
Erfolgreicher Rekurs und späte Bewilligung
Mit Unterstützung der Behindertenorganisation Procap legte Milenas Mutter Rekurs ein, begleitet von einem 14-seitigen Arztbericht, der die langfristige Notwendigkeit des Rollstuhls darlegte. Daraufhin bewilligte die IV den Rollstuhl schliesslich. Dennoch wird es einige Zeit dauern, bis Milena den Elektro-Rollstuhl erhält, da dieser erst bestellt werden muss.
*Name geändert.